Chronik einer fast 10-jährigen Auseinandersetzung mit dem HTTV
Juli 2010: Damen in Herrenmannschaften
In der Juli-Ausgabe der Zeitschrift "Tischtennis" erschien ein Bericht über den Einsatz von Damen in Herrenmannschaften mit dem Tenor, dass dies der Tod des Mädchen- und Frauentischtennis sei. Schuld daran seien, man höre und staune, die Vereine!!!
Zwar wurde auf der Internetseite www. tischtennis.de eine Lösung des Problems angekündigt, nach der man beim Lesen des Artikels jedoch vergeblich sucht.
Da ich persönlich von dieser Problematik betroffen und somit "mitten im Thema" drin bin, komme ich nicht umhin, mich zu diesem Thema von meinem Blickwinkel aus zu äußern...
Schon allein die Schlagzeile auf der Titelseite vermittelt dem Leser sofort einen negativen Eindruck das Thema betreffend. Mit Absicht?
Uneingeweihte werden sofort in die Richtung „gemischte Teams = schlecht“ gelenkt, noch bevor sie sich mit der Problematik des Themas befasst haben. Und Gegner von Frauen in Herrenmannschaften fühlen sich natürlich sofort bestätigt!
Ich hätte mich, als betroffene Frau, über einen objektiven Bericht sehr gefreut. Aber wieder einmal war der Artikel nur eine Wiedergabe der Meinung der Funktionäre – fernab der Realität an der Basis. Man fühlt sich direkt an die Politiker in unserem Lande erinnert…
Sehr enttäuscht bin ich auch von diversen Referentinnen und Frauenbeauftragten, die ins gleiche Horn stoßen wie ihre männlichen Kollegen. Eigentlich sollten diese doch die Interessen „ihrer“ Spielerinnen vertreten, oder?
Das Argument, zahlreiche Vereine seien nicht bereit, Mädchen und Frauen anzusprechen, weil sie diese für zu kompliziert halten, ist total aus der Luft gegriffen und steckt den schwarzen Peter wieder einmal den Vereinen zu! Es liegt einfach daran, dass Tischtennis immer noch nicht populär ist und gerade Mädchen und Frauen sich für diesen Sport nicht interessieren!
Die frühe Wettkampforientierung, ein anderer von Kerstin Thomsen genannter Grund, klingt da schon realistischer. Vehement widersprechen muss ich ihr jedoch bei ihrer Behauptung, dass die Öffnung der männlichen Teams der Tod des Damensports sei und dass „das Bemühen um den Aufbau einer Damenmannschaft oft völlig erlahme“. Das ist in meinen Augen völliger Unsinn und schiebt erneut die Schuld auf die Vereine!
Bei solchen Äußerungen wird meist von „Erfahrungen“ (?) in städtischen Gebieten ausgegangen, wo es an jeder Ecke einen TT-Verein gibt. Wie aber sieht es in den ländlichen Gebieten aus? Interessiert das „die Oberen“ überhaupt? Diesen Eindruck habe ich nicht.
Meine persönliche Situation ist folgende:
Nach einer TT-Pause aufgrund der Geburt meiner zwei Kinder stieg ich wieder in den Sport ein. Die einzige Herrenmannschaft meines Heimatdorfes suchte händeringend Verstärkung, und so rutsche ich in die Problematik „Damen in Herrenmannschaften“ hinein. Der Verein löste sich nach wenigen Jahren auf und ich suchte mir einen neuen Verein in der Nähe. Dort bin ich mit der dritten Herrenmannschaft gerade in die Kreisliga aufgestiegen.
Gerade für Frauen, die nach einer Babypause wieder einsteigen wollen, ist es nicht machbar, neben Beruf, Kindern und Haushalt ein- bis zweimal in der Woche 20 km -einfache Strecke- zum Training zu fahren und dann noch zu Auswärtsspielen ca. 60 bis 70 km zu fahren! Bei einer "Kollegin" waren es sogar 70km zum nächsten Verein mit Damenmannschaft! Die Alternative? Keine! Entweder Herrenmannschaft oder gar nicht spielen!
Dass sich Frauen in der Männerwelt des TT nicht gut aufgehoben fühlen, kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil, ich muss aufs Schärfste widersprechen. Und wenn sie sich dort wirklich nicht gut aufgehoben fühlen, zwingt sie ja keiner dazu, es zu tun!
In meiner Anfangszeit bei den Herren wurde ich zwar von einzelnen Spielern belächelt, nachdem ich diese aber besiegt hatte, verging ihnen das Lächeln und sie sehen mich inzwischen als gleichberechtigte Gegnerin. Mit Mitleid oder einen „Frauenbonus“ darf ich nicht rechnen – und das will ich auch gar nicht!
Womit wir beim eigentlichen Kern des Problems angelangt sind: „Gegen eine Frau verlieren“!
Was ist so schlimm daran? Warum sollte es eine Schande sein, gegen eine Frau zu verlieren? Was anderes ist das z.B. beim Boxen oder anderen Sportarten, bei denen es auf die Kraft ankommt. Aber welche Vorteile sollten Männer im TT haben? Geschicklichkeit? Kondition? Mit Sicherheit nicht!
Warum gibt es hier keine einheitliche Regelung des DTTB? Im HTTV ist die Kreisliga die höchste Klasse, in der ich spielen darf. Lt. DTTB dürfen Frauen unterhalb der sechsthöchsten Spielklasse (in der Regel Bezirksliga oder Bezirksklasse) in einer Herrenmannschaft spielen, wenn die Verbände eine entsprechende Regelung beschlossen haben. Hat der HTTV leider (noch) nicht.
Ein entsprechender Antrag wurde bereits beim letzten Bezirkstag gestellt, nachdem die Vereine beim Kreistag bis auf eine Enthaltung dafür gestimmt hatten. Aufgrund eines Formfehlers konnte der Antrag leider auf höherer Ebene nicht behandelt werden und ein entsprechend gestellter Dringlichkeitsantrag wurde auf der letzten Sitzung vom Beirat des HTTV abgelehnt.
Wir werden diesen Antrag wieder stellen, in der Hoffnung, dass sich der HTTV der Vorgabe des DTTB anschließt und Frauen auf Bezirksebene zulässt. Warum gibt es hier keine einheitliche Vorgabe durch den DTTB?
Fazit: Nehmt Frauen in ländlichen Gebieten, die gerne Tischtennis gemäß ihrer Spielstärke spielen wollen, nicht die einzige Möglichkeit, dies zu tun, nämlich in Herrenmannschaften! Ich kann mich hier nur den Worten des Präsidenten des TTVSH anschließen: „ Wenn eine Frau die Spielstärke hat und es in der Region keine adäquate Frauenmannschaft gibt – warum nicht?“
September 2010: Fortsetzung Damen in Herrenmannschaften
Seit Monaten verfolge ich mit Interesse die regelmäßigen Berichte in „Plopp“ und „Tischtennis“ über den Rückgang im Mädchen- und Frauentischtennis.
So auch im aktuellen Plopp Nr. 15/10. Hierzu habe ich einen Leserbrief mit der Bitte um Veröffentlichung im nächsten"Plopp" geschrieben:
Der DTTB „bedauert hilflos, dass die Entwicklung Jahr für Jahr kontinuierlich zurück geht“, weiß aber auch nicht, was er dagegen tun soll. Während man sich über das Thema den Kopf zerbricht, wie man junge Mädchen zum TT-Sport bringt und somit das Aussterben verhindert, gehen darüber die Frauen vergessen, die als einige dieser jungen Mädchen vor Jahren angefangen haben und denen jetzt die Mitspielerinnen fehlen.
Denn es ist doch so: Wenn die jungen Mädchen von damals vom Alter her bei den Damen spielen müssen, gibt es gerade im ländlichen Bereich nicht genug Mitstreiterinnen. Das „warum“ sei hier einmal außer Acht gelassen, beachten wir nur diese Tatsache.
Um weiterhin bei den Damen Tischtennis spielen zu können, müssen weite Fahrten in Kauf genommen werden, und das womöglich zweimal in der Woche zum Training und einmal zum Spiel. Das ist ein Grund, warum viele Frauen in diesem Alter aufhören, Tischtennis zu spielen und die ohnehin schon schlechten Zahlen weiter nach unten drücken.
Einige Damen nehmen die weiten Fahrten in Kauf - bis zu dem Zeitpunkt, wo sie Nachwuchs bekommen! Dann ist das zeitlich nicht mehr machbar, zumal viele neben den Kindern noch einen Teilzeitjob haben.
Einige ganz wenige, zu denen ich mich als berufstätige Mutter zweier Kinder auch zähle, lassen sich von diesen abschreckenden Tatsachen nicht erschüttern und schließen sich (sehr erfolgreich) Herrenmannschaften an.
Doch durch § 1.11.7.1 der WO des HTTV wird der Einsatz von Damen in Herrenmannschaften auf Kreisebene beschränkt - obwohl der DTTB dies bis auf Bezirksebene zulässt! Ein weiterer Grund für die Frauen, irgendwann frustriert die Flinte ins Korn, sprich den Sport an den Nagel zu hängen!
Also, lieber HTTV: Anstatt „hilflos zu bedauern“, tut endlich etwas für die TT-spielenden Frauen und schließt Euch, wie von vielen anderen Verbänden bereits getan, der vom DTTB gegebenen Möglichkeit an, Frauen bis auf Bezirksebene bei den Herren mitspielen zu lassen. Dann gehen Euch wenigstens diese Frauen nicht auch noch verloren!
September 2010: Mädchen und Tischtennis
Lesermeinung von Holger Thösen zum Artikel "Tischtennis ist nur die Nummer zehn" von Dietmar Kelkel im "plopp" 15/10
In dem Artikel wird geschrieben daß Tischtennis bei Mädchen nicht sehr beliebt ist. Ich bin seit vielen Jahren im Nachwuchsbereich aktiv und mittlerweile hauptberuflich Trainer. Aus meiner Erfahrung mit sehr vielen Vereinen, Aufbauarbeit, AG´s, Kursen und Projekten täglich in Kindergärten und Grundschulen kann ich dem nur vehement widersprechen.
Das Problem liegt nicht daran daß TT die falsche Sportart für Mädchen sei wie der Eindruck vermittelt wird, sondern TT als Sportart einfach nicht die richtigen Rahmenbedingungen schafft. In anderen Sportarten wie z.B. Fußball werden Regeln und Rahmenbedingungen voll auf Mädchen verändert, um hier neue Mitglieder zu gewinnen. Immer mehr Vereine haben reine Mädchen-Teams. Beim TT werden viel weniger Kids benötigt. Und es soll mir keiner erzählen Fußball oder Handball wäre für Mädchen geeigneter und beliebter als TT und es liegt nur daran daß der DFB mehr Geld hat.
Ein Beispiel von vielen: beim TT gibt es gemischte Teams. Allerdings dürfen hier nur die Jungs Ersatz in höheren Mannschaften spielen. Die Mädels dürfen nirgends Ersatz spielen. Erklärt das mal jemand aus einer anderen Sportart. Wie gesagt, ein Beispiel von vielen.
Was die Gesamtmitgliederzahlen angeht wäre es noch viel interessanter, diese vom Nachwuchsbereich zu sehen. Mit ca. 40 weiblichen Jugendmannschaften und ca. 50 Schülerinnen-Teams - IN GANZ HESSEN wohlgemerkt - sieht es noch viel übler aus. Und Hessen ist sicher nicht der schlechteste Verband. Dagegen stehen ca. 700 männliche Jugend und ca. 1000 Schüler-Teams. Das heißt daß in ein paar Jahren kaum noch Damen-TT stattfinden wird. Es gibt ein paar Vereine, die so gut arbeiten, daß sie auch Talente für die Kader herausbringen, so daß die Misere inder Spitze nicht so auffällt. Aber irgendwann wird es auch hier dünner.
Reine Mädchengruppen sind ganz sicher überhaupt nicht nötig, da Mädchen auch hervorragend mit Jungs in einer Gruppe zurechtkommen. Dies sind sie aus Schule und Kindergarten auch gewohnt. Mädchen sind auch gar nicht so weinerlich und wettkampfunwillig wie es dargestellt wird. Die Schulsportoffensive ist ein Schritt in die richtige Richtung zur allgemeinen Nachwuchsförderung. Aber speziell für Mädchen-TT müßte unbedingt etwas konzeptionell getan werden. Bitte nicht mit den DTTB Regiemappen usw. kommen: nette Sachen, aber wenig hilfreich. Es geht ja auch letztlich um zahlende Mitglieder des TT-Sports, die das Ganze am Leben halten. Nur auf den männlichen Bereich zu setzen kann sich kein Sport leisten.
Aber ohne ganz einfache, leicht und vor allem schnell umsetzbare Maßnahmen ist der Zug abgefahren, da besonders Fußball und Handball hier schon Lichtjahre voraus sind und die Kinder bereits im Kindergarten abholen und vor allem viel bessere allegemeine Rahmenbedingungen präsentieren.
Es liegt mir fern, den Schreiber des Artikels , Dietmar Kelkel, oder sonst wen anzugreifen, zumal ich unsere Verbandsmitarbeiter als sehr kooperativ und offen kenne. Aber das Thema beschäftigt mich schon lange. Ich würde mich freuen wenn das Thema sachlich öffentlich in die Diskussion kommen würde, damit sich hier etwas bewegt im Sinne unseres Sports bzw. des Überlebens eines wichtigen Teils unseres Sports. Wenn viele Leute ihre Ideen, Meinungen und Erfahrungen hier einbringen kann dies nur helfen um eine konstruktive Diskussion zu fördern, woraus sich neue Wege ergeben könnten.
Ich bin kein Panikmacher, aber jeder der sich die Zahlen ansieht weiß, daß unser Sport keine Zeit mehr zu verlieren hat. Ich hoffe, daß sich meine Zeilen nicht zu besserwisserisch lesen und bitte um Verständnis, daß ich mir das Thema mal von der Seele geschrieben habe.
Vielen Dank.
Holger Thösen
September 2010: Eintrag in unseren Gästebuch
Ich habe selbst 13 Jahre lang ausschließlich in Jungen-/Herrenmannschaften gespielt; Mädchen-/Damenmannschaften gab es bei mir im Verein nicht. (dass Kerstin Thomsen kein Fan von Frauen in Herrenmannschaften ist, wundert mich nicht - sie hätte mich gerne "abgeworben" für eine der zahllosen Ketscher Damenmannschaften, nur wollte ich da gar nicht hin)
Ich fand es immer toll, in einer rein männlichen Mannschaft zu spielen. Es hat riesigen Spaß gemacht und war - zumindest für mich - überhaupt nicht problematisch. Natürlich hat der ein oder andere Mann ein Problem damit, gegen eine Frau zu verlieren, aber sorry, das ist nicht mein Problem.
Männer haben oft ein anderes Spiel als Frauen, aber ich empfand das eher als Bereicherung und komme jetzt auch im Damenbereich gut mit dem zurecht, was ich in meiner Zeit bei den Herren gelernt habe.
Hätte ich damals nicht bei den Jungs/Herren mitspielen dürfen, hätte ich wohl ganz mit dem Tischtennis aufgehört. Inzwischen bin ich umgezogen und habe mir hier einen neuen Verein gesucht, spiele jetzt zum ersten Mal in meinem Leben in einer Damenmannschaft.
Das macht auch Spaß, aber: 70km Fahrt (einfache Strecke!) in der Bezirksliga (!) bedeuten, dass man entweder unter der Woche sehr viel freie Zeit braucht, oder das gesamte Wochenende draufgeht. Von mir aus könnte man ruhig komplett gemischte Klassen bilden - lieber spiele ich gegen Männer und bin in 20 Minuten beim Auswärtsspiel.
Oktober 2010: Keine Reaktion von den Verbänden
Ich beziehe mich auf die Stellungnahme der Ressortleiterin Andrea Heckwolf zum Leserbrief von Holger Thösen im Plopp 17/10.
Ich verstehe die Welt nicht mehr!
Seit Jahren beschäftige ich mit diesem Thema und seit Monaten sende ich Stellungnahmen an den DTTB und den HTTV, habe Andrea Heckwolf die Sache aus meiner Sicht geschildert, damit meine Erfahrungen und Sichtweise in den Workshop mit einfließen können und was bekomme ich an Reaktionen? Nichts! Keine einzige!!!!
Ich fühle mich von den beiden Verbänden ignoriert und im Stich gelassen! Niemand nimmt Stellung, niemand sucht das Gespräch. Es wird eine Hinhaltetaktik ausgeübt und ich habe das Gefühl, das geht so lange weiter, bis ich frustriert das Handtuch werfe!
Für mich geht es um zwei Themen: Einmal um „Mädchen und Tischtennis“, woran mir viel liegt, da meine Tochter auch TT spielt. Da fahren wir z.B. zu Kreismeisterschaften und schlagen uns einen ganzen Sonntag um die Ohren, wo sie im Höchstfall (!) auf 3 Gegnerinnen trifft, wovon zwei Anfängerinnen sind. Da sieht man doch schon, wie groß der Nachwuchs bei den TT-Mädels ist. Durch die speziellen Mädchen-Lehrgänge, neuen Konzepte und Workshops, mit denen sich gebrüstet wird, werden aber keine neuen Mädchen für den Sport gewonnen, sondern es werden die angesprochen, die sowieso schon im Verein spielen und dort offensichtlich sehr gut gefördert werden - und die müssen dann noch das Glück haben und nicht weit ab vom Schuss auf dem Land wohnen, denn dann sind diese Lehrgänge für das Mädchen bzw. dessen Eltern meist nicht realisierbar.
Was mich zum zweiten Thema bringt: „Damen in Herrenmannschaften“. Hier sieht man schon die erste Parallele zu den zwangsläufig nach Jahren folgenden Problemen: So wie es den Mädchen und deren Eltern nicht zuzumuten ist, 70km weit zu einem Lehrgang zu fahren, ist es den Damen nicht zuzumuten, 70km zum nächsten Verein zu fahren, um in einer Damenmannschaft mitzuspielen!
Ich behaupte einfach mal, dass es nie eine reine Mädchenmannschaft im Rheingau geben wird. (Und selbst wenn, gegen wen sollten sie spielen?) Das heißt für meine Tochter, dass sie später einmal in einer Herrenmannschaft mitspielen wird. Ich hoffe, dass der HTTV bis dahin so weit ist wie einige andere TT-Verbände und Damen bis auf Bezirksebene bei den Herren mitspielen lässt.
Eine - für heute - letzte Frage sei mir noch gestattet:
Wenn die Mädchen in einer Nachwuchsmannschaft mit männlichen Spielern gleichgestellt sind und auf Kreis- und Bezirksebene Ersatz in höheren Mannschaften spielen dürfen, (Zitat Andrea Heckwolf), warum tut sich der HTTV so schwer damit, diese Regelung auch für den Erwachsenenbereich einzuführen???
?
Dezember 2010: Weiterer Eintrag in unserem Gästebuch
schrieb am 11.12.2010 um 14:06 Uhr: |
ZITAT: "Wenn die Mädchen in einer Nachwuchsmannschaft mit männlichen Spielern gleichgestellt sind und auf Kreis- und Bezirksebene Ersatz in höheren Mannschaften spielen dürfen, (Zitat Andrea Heckwolf), warum tut sich der HTTV so schwer damit, diese Regelung auch für den Erwachsenenbereich einzuführen???"
Also ich muss hier auch mal meinen Senf dazu geben weil du auf alle Fälle recht hast und glaub mir nicht nur der HTTV hat damit Probleme sondern auch der BATTV und wahrscheinlich auch noch zahlreiche andere Verbände. Ich kann diese komischen Regelungen, dass nur eine Frau in jeder Herrenmanschaft spielen kann und das auch nur (bei uns) bis Bezirksklasse nicht verstehen! Wenn es doch Frauen gibt, die in den höheren Klassen spielen könnten, wieso dürfen diese nicht auch eingesetzt werden? Diese ganzen dummen Regelungen führen einfach nur noch dazu, dass immer weniger Frauen Lust auf Tischtennis haben weil es geeignete Damenmannschaften vielleicht auch nich gerade an jeder Straßenecke gibt.
Ich finde es klasse, dass sich endlich mal jemand diesem Thema widmet und die Regelungen in Frage stellt.
Liebe Grüße Fiona (TTC Dietlingen)
Januar 2011: HTTV Beirat stimmt wieder über Damen in Herrenmannschaften ab
Am 19. März 2011 tagt wieder der HTTV Beirat, der an diesem Abend darüber abstimmen wird, ob zukünftig Damen im HTTV bis zur Bezirksebene bei den Herren mitspielen dürfen.
Hier noch einmal die von betroffenen Damen zusammen getragenen Argumente. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich die Enscheidungsträger vor ihrer Stimmabgabe eingehend damit befassen würden!!!
Alle ausführlichen Beiträge hierzu finden Sie unter dem Menüpunkt "Damen in Herrenmannschaften".
Argumente FÜR Damen in Herrenmannschaften
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Lt. DTTB dürfen Frauen unterhalb der sechsthöchsten Spielklasse (in der Regel Bezirksliga oder Bezirksklasse) in einer Herrenmannschaft spielen, wenn die Verbände eine entsprechende Regelung beschlossen haben. Andere Verbände haben sich dieser Empfehlung des DTTB längst angeschlossen! Zitat des Präsidenten des TTVSH: „ Wenn eine Frau die Spielstärke für die Bezirksebene der Herren hat und es in der Region keine adäquate Frauenmannschaft gibt – warum nicht?
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Mädchen in einer Nachwuchsmannschaft sind den männlichen Spielern gleichgestellt und dürfen auf Kreis- und Bezirksebene (!) Ersatz in höheren Mannschaften spielen! Warum tut sich der HTTV so schwer damit, diese Regelung auch für den Erwachsenenbereich einzuführen??? Wo ist der Unterschied?
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Wenn Mädchen vom Alter her bei den Damen spielen müssen, gibt es gerade im ländlichen Bereich nicht genug Mitstreiterinnen. Selbst wenn eine Mannschaft zustande käme, gibt es im Kreis keine Gegnerinnen. Die Mädchen kennen es von klein auf nicht anders, als bei den Jungs mitzuspielen. Warum sollten sie dann plötzlich Probleme damit haben, bei den Herren mitzuspielen?
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Für Frauen, die nach einer Babypause wieder einsteigen wollen, ist es nicht machbar, neben Beruf, Kindern und Haushalt ein- bis zweimal in der Woche weite Strecken zum Training zu fahren und dann noch zu Auswärtsspielen ca. 60 bis 70 km zu fahren! Bei einer "Betroffenen" waren es sogar 70 km zum nächsten Verein mit einer Damenmannschaft! Zu den Spielen dann noch mehr! Einzige Möglichkeit, um weiterhin dem Sport treu zu bleiben: In einer Herrenmannschaft spielen - oder leider gar nicht mehr! Folge: Frauenquote im DTTB sinkt weiterhin, was ja eigentlich gestoppt werden soll.
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Es ist frustrierend für die Frauen, wenn Ersatz in höheren Mannschaften benötigt wird und spielerisch schlechtere Spieler aushelfen dürfen/müssen, nur weil sie das „richtige“ Geschlecht haben! Bei einem eventuellen Aufstieg der Mannschaft in die Bezirksklasse darf die Dame nicht mit aufsteigen!
Februar 2011: Allein unter Männern
Allein unter Männern
TTC 1953 Lorchhausen wünscht sich den Einsatz von Frauen in Bezirksklassen
Am 19.03.2011 findet die Beiratssitzung des Hessischen Tischtennisverbands statt. Neben vielen anderen Entscheidungen wird der Beirat über einen Antrag des Kreises Rheingau-Taunus entscheiden, der es Frauen erlauben würde in Herrenbezirksklassen zu spielen. Die bisherige Regelung lässt es nur zu, dass Frauen in Herrenkreisligen und -klassen spielen.
As Tischtennisverein mit zwei aktiven Spielerinnen im Herrenspielbetrieb werden wir von dieser Entscheidung direkt betroffen sein. Deswegen möchten wir zu dieser anstehenden Entscheidung Stellung nehmen.
Der TTC Lorchhausen 1953 e.V. ist ein kleiner Tischtennisverein im Westen Hessens. Der Verein nimmt eine Randlage im Gebiet des Hessischen Tischtennisverbandes ein. Im Westen und im Süden liegt teilweise durch den Rhein markiert die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Der Verein hat drei Nachwuchsmannschaften und fünf Herrenmannschaften im aktiven Spielbetrieb des HTTV.
Wegen der zunehmenden Landflucht mit schwindender Bevölkerungszahl, wegen unserer geographischen Randlage und wegen den üblichen Nachwuchssorgen im Tischtennissport ist eine Mitgliedergewinnung für uns sehr schwierig. Versuche eine Damenmannschaft aufzubauen, sind in den letzten Jahrzehnten leider immer wieder daran gescheitert.
Trotz der schwierigen Ausgangslage fühlt sich unser Verein dem „Gender Mainstreaming“1 verpflichtet und versucht es umzusetzen. Deshalb wurden die wenigen Frauen in unserem Verein, die am aktiven Spielbetrieb teilnehmen wollten, nicht gebeten sich einen neuen Verein zu suchen, sondern mit aller Selbstverständlichkeit in den Herrenspielbetrieb integriert.
Seit einigen Jahren hat unsere Spielerin Anja Hoffmann das spielerische Niveau auch über die Kreisliga hinaus bei den Herren konkurrenzfähig zu sein. Doch der sportliche Aufstieg in die Bezirksklasse bleibt ihr auf Grund der o.g. Regelung verwehrt.
Ein erster Antrag, nach dem Frauen in Hessen auch in der Bezirksklasse bei den Herren hätten mitspielen können, scheiterte bei der Beiratssitzung 2010 aus formalen Gründen. Da uns das Thema im letzten Jahr keine Ruhe lies, engagierten wir uns in der aktuellen Diskussion um das Thema „Frauen im Männerspielbetrieb“.
Als Argument wurde uns nicht zuletzt von Verbandsseite entgegen gehalten, dass sich unsere Spielerin für ihre sportlichen Ambitionen einen Verein mit einer höherklassigen Damenmannschaft suchen könnte. Doch diese Argumentation halten wir aus mehreren Gründen für diskriminierend und auch vereinsschädigend.
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Die Spielerin ist voll in unseren Verein integriert. Sie ist Vorstandsmitglied, Webmaster der Vereinshomepage und organisiert den jährlichen Vereinsausflug. Sie ist mit vielen Vereinsmitgliedern befreundet. Es ist für Männer selbstverständlich, dass sie Tischtennis in dem Verein betreiben, wo sie sich selbst verwirklichen, sich wohl fühlen und Freunde haben und dabei den Sport auf ihrem Spielniveau ausüben. Soll es diese Möglichkeit für Frauen nicht geben?
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Bezogen auf das Spielniveau müsste Anja Hoffmann vermutlich in der Verbandsliga Damen des HTTV spielen. Zum nächsten Verein in der Verbandsliga West Damen beträgt die Anfahrtsstrecke für Anja Hoffmann 60km. Dies ist eine ökonomische und organisatorische Zumutung, insbesondere wenn man eine Familie mit minderjährigen Kindern hat.
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Die minderjährigen Kinder von Anja Hoffmann spielen im TTC Lorchhausen 1953 in den Nachwuchsmannschaften Tischtennis. Selbstverständlich wollen Eltern gerne gemeinsam mit ihren Kindern Sport treiben und selbstverständlich sollte es ihnen freigestellt sein, dies in dem Verein zu machen, in dem sie als Spielerinnen und Spieler aktiv sind.
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Wenn in unserem Verein Tischtennis für Frauen sportlich nicht mehr attraktiv ist, werden auch unsere Bemühungen weitere Mädchen und Frauen für unseren Sport zu gewinnen scheitern. Gender Mainstreaming wird dann nur noch eine Worthülse sein ohne inhaltlichen Wert.
In anderen Tischtennisverbänden (u.a. Bayern und Schleswig-Holstein) ist es Frauen gestattet auf Bezirksebene am Herrenspielbetrieb teilzunehmen. Der deutsche Tischtennisbund lässt dies ausdrücklich zu.
Beim HTTV dürfen Mädchen in männlichen Nachwuchsmannschaften auch auf Bezirksebene spielen. Sollen diese Mädchen ihren Ausbildungsverein verlassen, wenn sie erwachsen sind, da sie mit ihren männlichen Altersgenossen nicht mehr zusammen spielen dürfen? Wahrscheinlich ist, dass eine junge Frau in dieser biographischen Umbruchphase (mit Berufseinstieg und sich anbahnender Familienplanung) eher den Sport aufgibt.
Wir hoffen, dass der Beirat des HTTV eine Entscheidung fällt, die den aktiven Frauen in unserem Sport gerecht wird und mit dem Gender Mainstreaming vereinbar ist.
Dr. Matthias Ott
Pressewart des TTC Lorchhausen 1953
1)Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen. Verpflichtungen zur Umsetzung einer effektiven Gleichstellungspolitik im Sinne des Gender Mainstreaming ergeben sich sowohl aus internationalem Recht als auch aus unserem nationalen Verfassungsrecht. Alle Sportverbände und damit auch Sportvereine sind deshalb prinzipiell dem Gender Mainstreaming verpflichtet. (Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)
März 2011: Landesportbund zum Thema Frauen
Landesportbund zum Thema Frauen
Auf der Website des Landessportbundes Hessen erscheinen folgende Artikel:
Frauen im Sport - Positiv in die Zukunft
Frauen und Männer im Blick behalten - Gender Mainstreaming
Leider wohl auch nur leere Worte, denn auf unsere Anfragen mit der Bitte um Unterstützung bekam unser Pressewart eine Absage und unsere Spielerin leider überhaupt keine Antwort....
Positiv in die Zukunft
Wir halten es für wichtig, zur Veränderung der Strukturen beizutragen, diese frauenfreundlicher und motivierend für neue Mitarbeiterinnen zu gestalten.
Obwohl die Frauen in Deutschland in den vergangenen rund einhundert Jahren durchgesetzt haben, dass sie ebenfalls öffentlich Sport treiben dürfen, bleibt noch viel zu tun, um die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch im Sport, seinen Vereinen und vor allem in seinen organisatorischen Hierarchie-Ebenen voran zu treiben. Packen wir es an, denn gemeinsam sind wir stark.
Sollten Sie Fragen, Wünsche oder Anregungen an uns haben - nehmen Sie Kontakt mit uns auf.
Landessportbund Hessen e.V.
Karin Bauer
Grundlagen des Sportsystems
Sachgebietsleitung Frauen im Sport
Otto-Fleck-Schneise 4, 60528 Frankfurt
Tel.: 069/6789-448, Fax: 069/6789-109
E-Mail:
April 2011: Unsere Reaktion auf die Ablehnung
Email an den Präsidenten des HTTV, Norbert Englisch, nach der Ablehnung des Antrags. Bis heute haben wir keine Stellungnahme zur Ablehnung erhalten, d.h. eine Begründung der Ablehnung liegt uns leider nicht vor.
Mit Enttäuschung habe ich zur Kenntnis nehmen müssen, dass der Antrag des Tischtennis-Kreises Rheingau-Taunus, der den Einsatz von Damen in Herrenmannschaften auf Bezirks-ebene ermöglichen sollte, mit Mehrheit abgelehnt wurde. Obwohl mir die Gründe der Ablehnung nicht bekannt sind und ich sie vermutlich auch nicht nachvollziehen könnte, akzeptiere und respektiere ich die demokratisch zustande gekommene Entscheidung.
Auch wenn auf meine bisherigen Schreiben und auch auf den Leserbrief unseres Pressewartes im PLOPP zu diesem Problem nie eine Reaktion des Verbandes erfolgt ist, gehe ich davon aus, dass unsere Argumentation zu dem Problem bekannt zu sein dürfte.
Ich habe nun eine 12- jährige Tochter, die zurzeit recht erfolgreich als einziges Mädchen in der Jugend-Bezirksliga-Mannschaft des TTC Lorchhausen aktiv ist. Irgendwann wird sie dem Jugendalter entwachsen sein und nach dem heutigen Stand der Dinge müsste man froh sein, dass sie nie eine Spielstärke erreicht, die über die Herren Kreisliga hinausgeht. Welche Möglichkeiten hätte sie ansonsten, leistungsgerecht in einer reinen Damenmannschaft zu spielen?
Die erste Möglichkeit wäre nun ein Wechsel in einen anderen Landesverband in eine der zahlreichen Damenmannschaften von Hassia Bingen, was aber nur auf den ersten Blick eine nachdenkenswerte Alternative darstellt. Immerhin liegt der Rhein dazwischen und bei einer Rheinfähre, die in den Wintermonaten den Betrieb spätestens um 22:00 einstellt, beantwortet sich die Frage eigentlich schon von selbst. Es sei denn, man hält dann einen Umweg über die Rheinbrücke Mainz/Wiesbaden für zumutbar.
Eine weitere Möglichkeit wäre „natürlich“ auch der Verbleib im eigenen Kreis. Die nächsten Möglichkeiten hier höherklassig in einer Damenmannschaft zu spielen, wären die beiden Vereine TV Wehen bzw. TG Oberjosbach. Einfache Fahrtstrecken von 40 Kilometern und mehr sind aber wohl bei bestem Willen nicht zumutbar.
Was wird also passieren, wenn sie im Erwachsenenalter eine entsprechende Spielstärke erreicht? Wenn es gut geht, bleibt sie dem Sport erhalten und spielt auf Kreisebene in einer Herrenmannschaft. Wenn nicht, hängt sie den Schläger ganz einfach an den Nagel, wenn keine Entwicklungsmöglichkeiten erkennbar sind. Und wieder hätte man eine Dame weniger im Spielbetrieb.
Wir nennen hier lediglich dieses Beispiel, um die Problematik deutlich zu machen. Leider ist dieses Beispiel kein Einzelfall! Uns ist u.a. ein Fall bekannt, in dem der Jugendtrainer die Aussage machte, keine Mädchen mehr zu fördern, da diese ab einem bestimmten Alter für den Verein verloren wären!
Die aufgezeigten Probleme gibt es auch in anderen Vereinen, die auf Grund ihrer Größe und Lage einfach keine Damenmannschaft stellen können. Denn selbst wenn in Zukunft z.B. bei den Damen mit 3er-Mannschaften gespielt werden dürfte und eine gestellt werden könnte – gegen wen sollte diese Mannschaft im Kreis denn spielen???
Bevor dieses Problem in Arbeitskreisen diskutiert wird - was sich wahrscheinlich über Monate wenn nicht sogar Jahre hinziehen wird- könnte ein Kompromiss geschlossen werden:
WSO 1.11.7.1 besagt, dass gemischte Mannschaften auf Kreisebene starten dürfen. Auf dieser Basis könnte die Möglichkeit der Ersatzstellung von Damen in Herrenmannschaften auch auf Bezirksebene gegeben werden. Auf Bezirksebene startet zwar grundsätzlich eine reine Herrenmannschaft, allerdings ist dadurch nicht explizit die Ersatzstellung durch Damen ausgeschlossen. Die gemeldete Mannschaft bleibt unverändert (z.B. Sollstärke), Damen würde aber das Ersatzspielrecht zustehen.
Dies würde den stärkeren Damen zumindest noch eine Spielmöglichkeit auf höherer Ebene einräumen und wäre kein größerer Eingriff in bestehende Strukturen.
Die betroffenen Vereine würden sich sehr freuen, wenn es -unabhängig vom Arbeitskreis- kurzfristig zu diesem Kompromiss kommen würde.
Dies liegt heute (07.04.11) zwei Wochen zurück und wie bei den vorherigen Emails erfolgt auch hier leider keine Reaktion seitens des HTTV.
April 2011: Quo Vadis Damen-Tischtennis, Aufruf HTTV im "Plopp"
Aufruf in Plopp 08/11
Mitarbeiterinnen für AG gesucht
Pohlheim (khs/ne) Zur HTTV-Beiratstagung am 19.03.2011 lag zum wiederholten Mal ein Antrag vor, das Mitwirken von Damen in Herrenmannschaften auch auf Bezirksebene zu ermöglichen.
Der entsprechende Antrag des Rheingau-Taunus-Kreises wurde mehrheitlich abgelehnt. (Anm.: Vom HTTV-Vorstand! Die Kreise waren mehrheitlich dafür!) Es bleibt für die kommende Spielzeit 2011/2012 bei der bisherigen Regelung, dass Damen auf Kreisebene (Kreisliga bis 3. Kreisklasse) in Herrenmannschaften gemeldet und eingesetzt werden dürfen, sofern der Kreistag einen entsprechenden Beschluss gefasst hat. Dies trifft derzeit auf nahezu alle Kreise im HTTV zu.
Da ein Teil der insgesamt 47 anwesenden Beiratsmitglieder für den Antrag gestimmt hat, ist zu erkennen, dass die hessische TT-Familie hier offensichtlich gespalten ist.
Infolgedessen soll nun auf Vorschlag und unter Leitung des HTTV-Präsidenten eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die ergebnisoffen alle den Damen-Spielbetrieb betreffenden Details diskutieren und konkrete Änderungsvorschläge erarbeiten und ggfs. dem Beirat vorlegen soll.
Folgende Themenbereiche sollen auf den Prüfstand kommen:
-Ligenstruktur im Damenbereich
-Mannschaftsstärke
- Spielsysteme
-Einbindung von Mädchen (SBE)
-Sonderregelungen
Seitens des Verbandsvorstands wird neben dem Präsidenten die Ressortleiterin Jugendsport Andrea Heckwolf dieser Arbeitsgruppe angehören. Wir hoffen, dass sich weitere Personen für eine Mitarbeit finden werden.
Der HTTV sucht kreative Frauen und Spielerinnen, die sich mit eigenen Überlegungen und Vorschlägen einbringen wollen.
Interessierte melden sich bitte umgehend bei:
Dr. Norbert Englisch
Großen-Busecker-Str. 59
35418 Buseck
schriftlich an. Gerne können auch noch nähere Modalitäten im persönlichen Gespräch abgeklärt werden.
Die AG soll im Laufe dieses Kalenderjahres ca. 2-3 Mal zu Gesprächen zusammenkommen.
Die Überlegungen und erarbeiteten Vorschläge sollen anlässlich eines Anfang Dezember 2011 stattfindenden Workshops des Verbandsvorstandes mit den Vertretern der Bezirke und Kreise auf deren Umsetzbarkeit hin diskutiert und ggfs. Zur nächsten Beiratstagung beschlussreif vorbereitet werden.
April 2011: Wenn ich mal nicht weiter weiß, bild ich einen Arbeitskreis!
Aufgrund des Aufrufs im "Plopp" schrieb ich eine Email an den Präsidenten des HTTV. Erst freute ich mich über den Aufruf, aber nachdem ich ihn mehrmals gelesen hatte, kamen mir erste Zweifel. Die aufgelisteten Themenbereiche beinhalten in keiner Weise den Kern unseres Antrags, nämlich der Einsatz von Damen in Herrenmannschaften! Es geht dem HTTV in erster Linie darum, den weiblichen Nachwuchs zu fördern und mehr Mädchen für TT zu begeistern. Was sehr löblich ist!!! Aber leider gehen darüber hinaus die "älteren Mädchen" , sprich Damen meines Alters, vergessen!
Lieber Sportkamerad Englisch,
natürlich bin ich als Mitinitiatorin des Antrags "Damen in Herrenmannschaften" sehr an der weiteren Diskussion interessiert und würde mich auch gern aktiv einbringen.
Leider ist es mir organisatorisch und zeitlich nicht möglich, weite Fahrten nach z.B. Pohlheim o.ä. zu machen. Ich bin nicht nur aktive Spielerin sondern auch noch Klassenleiterin zweier Jugendklassen, somit auch im Kreisvorstand, muss zu Jugendleitersitzung, zur Klassenleitersitzung und zum Kreistag. Dann bin ich noch im Vereinsvorstand und habe einmal monatlich Vorstandssitzung. Neben dem TT bin ich noch in unserem Heimatverein im Vorstand tätig und in der Kirchengemeinde.Da bleibt keine Zeit für eine weitere Arbeitsgruppe und zu Hause gibt es demnächst die rote Karte!
Vielleicht ließe sich aber eine Lösung finden, wie ich mich trotzdem an der Ergebnisentwicklung beteiligen könnte? Mir liegt sehr viel daran und ich würde mich sehr gerne mit meinem Standpunkt und meinen Erfahrungen einbringen! Vielleicht fällt uns dazu eine Möglichkeit ein? Zum Beispiel könnten wir telefonisch oder per Email die anstehenden Fragen und Bedenken des HTTV erörtern und dies dann in die AG tragen.
Allerdings vermisse ich in der Auflistung der Themenbereiche den Punkt "Damen in Herrenmannschaften". Ich befürchte, dass es wieder daraufhinausläuft, dass darüber diskutiert wird, wie man mehr Damenmannschaften ins Leben rufen kann (z.B. Verminderung der Spielstärke) und nicht, den betroffenen Damen, für die dieser Antrag gestellt wurde, zu helfen. In unseren Randgebieten wird es in naher Zukunft nicht mehr Damen als jetzt geben und den Damen, die es betrifft, wird damit nicht geholfen. Oder sollte das unter dem Punkt "Sonderregelungen" berücksichtigt werden?
Mit sportlichen Grüßen
Anja Hoffmann
www.TTC-Lorchhausen.de
Mai 2011: Antwort des HTTV Präsidenten
Wochen nach meiner Email bzgl. des Aufrufs zu AG bekam ich endlich eine Antwort. Über den Ton und den Inhalt war ich, vorsichtig ausgedrückt, mehr als irritiert.
Sehr geehrte Frau Hoffmann,
danke für Ihre Rückmeldung, die mir/uns aber nicht wirklich weiterhilft.
Die Arbeitsgruppe wird sich mit allen Fragen der Verbesserung des Frauentischtennis beschäftigen. Allerdings wird es nicht so sein, dass wir uns in erster Linie mit Einzelfällen beschäftigen werden/können - dafür gibt es in der WO des HTTV eine beschlossene Regelung. Der Umstand, dass alle Jahre wieder ein solcher Antrag wie der für Ihre persönliche Situation beim Beirat vorgelegt wird, ist absolut nicht befriedigend. Aber: Eine Summierung von Einzelfällen kann nicht das allgemeine Wohl des TT-Sports bedeuten, dafür haben Sie sicher Verständnis.
Leider haben Sie ein kontinuierliche Mitarbeit in der AG ausgeschlossen. Zu gegebener Zeit werden die Mitglieder der AG bekannt gemacht. Ggf. können Sie ja dann mit diesen Frauen Kontakt aufnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Norbert Englisch
Juni 2011: Unsere Stellungnahme zur Email des Präsidenten
Nach Ablehnung des Antrags wurde aufgrund großer Unzufriedenheit in den Kreisen von verschiedenen Stellen nochmals beim HTTV nachgefragt , ob es denn wenigstens möglich sei, Damen auf Bezirksebene zumindest als Ersatzspielerinnen einzusetzen. Die WSO 1.11.7.1 besagt nämlich, dass gemischte Mannschaften auf Kreisebene starten dürfen. Auf Bezirksebene startet zwar grundsätzlich eine reine Herrenmannschaft, allerdings ist dadurch nicht explizit die Ersatzstellung ausgeschlossen. Die gemeldete Mannschaft bleibt ja unverändert (z.B. Sollstärke), Damen würde aber das Ersatzspielrecht zustehen. Leider - wie sollte es anders sein - haben wir auch hierauf bis heute keine Antwort erhalten.
Dementsprechend fiel meine (gut überlegte) Antwort an Herrn Englisch aus.
Sehr geehrter Herr Englisch,
danke für Ihre Rückmeldung, die mir und den anderen betroffenen Frauen, um es mit Ihren Worten zu sagen, nicht wirklich weiterhilft! Aber ich bin froh, dass ich endlich einmal eine Reaktion vom HTTV auf eine meiner vielen Emails und Leserbriefe zu diesem Thema erhalte!
Sie vergessen, dass das von Ihnen genannte "Frauentischtennis" aus einzelnen Frauen, sprich genau diesen, Ihnen so unangenehmen "Einzelfällen" , besteht. Ohne diese Einzelfälle gäbe es überhaupt kein Frauentischtennis! Auch sei mir die Frage gestattet, ab wie vielen Einzelfällen wir keine Einzelfälle mehr sind???
Der Umstand, dass alle Jahre wieder ein solcher Antrag wie der unsrige vorgelegt wird sollte Sie als Präsident nicht nerven sondern Ihnen zeigen, dass das Problem weiterhin besteht und es sich nicht um mein persönliches Problem handelt - denn sonst würden ja nicht ganze Kreise (!) dafür stimmen! Dass die Verbandsspitze es permanent ablehnt sich ernsthaft mit der Problematik auseinander zu setzen und es als Einzelfälle abtut ist absolut nicht befriedigend und wir haben ganz sicher kein Verständnis dafür!
Mit Ihrer Aussage unterstellen Sie einem ganzen Kreistag, der den Antrag (fast) einstimmig beschlossen hat, dass er sich vor meinen persönlichen Karren hat spannen lassen!!! Ein Antrag, der Ihrer Auffassung nach das „allgemeine Wohl des TT-Sports“ gefährdet. Eine seltsame Art von Demokratieverständnis!
Regelungen werden nicht für die Ewigkeit beschlossen sondern müssen von Zeit zu Zeit den Gegebenheiten angepasst werden - womit sich der HTTV bei einigen Themen bekanntermaßen schwer tut. Andere Verbände sind da zukunftsorientierter und haben gerade die Regelung, die Frauen in Herrenmannschaften betrifft, den Tatsachen angepasst. Vielleicht sollten Sie sich einmal mit diesen Verbänden in Verbindung setzen und nach deren Erfahrungen fragen. Aber da könnte ja tatsächlich etwas Positives zum Vorschein kommen, und das ist ja nicht gewünscht!
Ich habe meine kontinuierliche Mitarbeit in der AG nicht ausgeschlossen, nur bin ich nicht bereit, weite Fahrten auf mich zu nehmen, wenn ersichtlich ist, dass das von uns gesehene Problem, wenn überhaupt, dann nur am Rande gestreift werden soll. So wie ich die Tagesordnung lese, ist es offensichtlich gar nicht im Interesse des HTTV, uns sogenannten "Einzelfällen" an der Basis behilflich zu sein. Bei den angedachten Veränderungen im Frauentischtennis geht es dem Verband doch in erster Linie darum, mehr Mädchen für den Tischtennissport zu begeistern. Was mit den bereits spielenden Mädchen und Frauen passiert, ist dem HTTV, wie ich jetzt leider erkennen muss, völlig egal!
Die aufgezeigten Probleme gibt es in allen Vereinen, die auf Grund ihrer Größe und Lage einfach keine Damenmannschaft stellen können. Man löst diese Probleme aber nicht mit Arbeitskreisen und Sonntagsreden zu „Gender Mainstreaming“ und Frauenförderung, sondern nur durch pragmatische Entscheidungen zu Gunsten der Tischtennis spielenden Frauen.
Ihr Hinweis, dass ich mit Frauen die in der AG sein werden, Kontakt aufzunehmen soll, entspricht exakt meinem Vorschlag, wie ich mich in die AG einbringen könnte, nur dass ich den direkten Kontakt zu Ihnen gesucht habe. Jetzt stellen Sie es so dar, als hätte ich kein Interesse, in der AG mitzuarbeiten.
Das Interesse an der AG scheint bei der angebotenen Themenauswahl ja offenbar nicht sehr groß zu sein, wenn man die nochmalige Ausschreibung im Plopp so deuten kann.
Es ist traurig, wie desinteressiert sich der HTTV an seiner Basis zeigt und es offensichtlich nur darum geht, den Leistungssport nach vorne zu bringen und in den Tageszeitungen zu glänzen!
Bei mir und den anderen Betroffenen hat sich leider der Eindruck verfestigt, dass der Spielbetrieb unterhalb der Verbandsebene und die Probleme an der Basis leider nur lästiges Beiwerk sind.
Ich werde mir den Spaß an meinem Lieblingssport auf jeden Fall nicht vom Verband verderben lassen. Ich werde weiterhin bei den Herren in der Kreisliga spielen und dabei zusehen (müssen), wie der HTTV sich über sinkende Mitgliederzahlen im Damenbereich wundert, dabei aber jegliche Lösungsvorschläge ignoriert und diese „als dem allgemeinen Wohl des TT-Sports“ schädlich, abtut!
Mit freundlichen Grüßen,
Anja Hoffmann
September 2011: Wiesbadener Kurier vom 16.09.2011
Im Kurier vom 16.09.2011 erschien ein Artikel über den TTC. Nachzulesen unter http://www.wiesbadener-kurier.de/region/rheingau/lorch/11166147.htm
Februar 2012: Nächster Anlauf
Am 17. März findet die HTTV-Beiratstagung 2012 in Pohlheim statt. Erneut wird der Kreistag den Antrag stellen, in einem Mannschaftskampf Damen in der untersten Klasse der Bezirksebene mit Genehmigung des Bezirksrats zuzulassen. Bisher ist die Herren-Kreisliga das Ende der Fahnenstange für spielstarke Damen, die in der näheren Umgebung keine Damenmannschaft finden, in der sie ihrer Spielstärke gemäß eingesetzt werden können.
März 2012: Damen sollte Teilnahme an Deutschen Meisterschaften auf Verbandsebene verwehrt werden...
Damen sollte Teilnahme an Deutschen Meisterschaften auf Verbandsebene verwehrt werden, weil sie in der Verbandsrunde in einer Herrenmannschaft gespielt haben. Wegen lauter Proteste wurde eine zusätzliche Klasse ins Leben gerufen und die Damen können jetzt doch starten - getrennt von den anderen Damen!! http://www.sc-buschhausen.de/demdvk2011/2011/06/16/damen-c-klasse/
Aus diesem Anlass möchte ich wieder einmal auf das Thema Damen in Herrenmannschaften aufmerksam machen und habe deshalb die letzten Ereignisse und Korrespondenzen auf unserer Startseite veröffentlicht. Diese und alle anderen Beiträge zu diesem Thema sind unter dem Menüpunkt "Damen in Herrenmannschaften" gesammelt und aufrufbar.
März 2012: HTTV Beirat 17.03.2012
HTTV-Beiratsitzung in Pohlheim
Zum Thema "JES": Leider liegt uns die Argumentation der Ablehnung noch nicht vor. Laut DTTB ist ein komplettes Doppelstartrecht möglich, was in anderen Verbänden ja wohl auch angewendet wird. Vor welchen Gespenstern hat man in Hessen wieder einmal Angst ? Vielleicht verstehen wir es ja, wenn wir die Gegenargumente kennen.
März 2013: HTTV schlägt Fass den Boden aus!
Am 09.03.2013 fand die jährliche Sitzung des HTTV-Beirates statt und was dort beschlossen wurde, schlägt wirklich dem Fass den Boden aus:
Damen, die in Damenmannschaften spielen, dürfen ab der kommenden Saison bei den Herren bis zur Bezirksoberliga als Ersatzspielerinnen eingesetzt werden. Damen, die in Herrenmannschaften spielen, dürfen NICHT bei den Herren (auf Bezirkebene) als Ersatzspielerinnen eingesetzt werden!!!
Man will damit angeblich die Vereine "belohnen", die Damenmannschaften haben, und die Vereine "bestrafen", die keine haben!!!
Der TTC gibt mir die Möglichkeit, meinen Sport überhaupt erst in erreichbarer Nähe auszuüben. Ansonsten könnte und würde ich überhaupt keinen Mannschaftsport betreiben!
Und dafür werden wir jetzt noch bestraft!?!?
GEHT' S NOCH, HTTV????
Überall wird von Gleichberechtigung und Gender Mainstreaming gesprochen und davon, dass das Damentischtennis gefördert und erhalten werden müsse.
Auch beim HTTV.
Doch leider zäumen die das Pferd von hinten auf! Anstatt den wenigen Damen, die an der Basis Tischtennis spielen, bestmögliche Spielgelegenheiten zu bieten (die in ländlichen Gebieten sehr rar sind), wird von der Verbandsspitze alles daran gesetzt, diesen Damen das Leben schwer zu machen.
Bisher dürfen im HTTV Damen nur bis zur Kreisliga in einer Herrenmannschaft mitspielen. Der Jahr für Jahr wiederkehrende Antrag des Rheingau Taunus Kreises, Damen auch auf Bezirksebene einsetzen zu dürfen, wird mit ebensolcher Regelmäßigkeit von der Verbandsspitze gnadenlos abgeschmettert.
Umso verwirrender und unverständlicher , dass in diesem Jahr der Spielausschuss des HTTV selbst den Antrag stellte, Damen aus Damenmannschaften als Ersatzspielerinnen bei den Herren auf Bezirksebene zuzulassen. Dieser Wunsch kam überhaupt nicht von den Damen!
Dagegen stellte der RTK fast denselben Antrag, nur bezog er sich auf Damen, die bereits (aus Ermangelung einer Damenmannschaft) in Herrenmannschaften spielen. Dieser Antrag wurde (oh Wunder?) natürlich abgelehnt!
Begründung??? Keine plausible!
Ich schließe diesen Artikel mit den Worten des Landesportbundes zum Thema "Frauen und Sport":
Obwohl die Frauen in Deutschland in den vergangenen rund einhundert Jahren durchgesetzt haben, dass sie ebenfalls öffentlich Sport treiben dürfen, bleibt noch viel zu tun, um die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch im Sport, seinen Vereinen und vor allem in seinen organisatorischen Hierarchie-Ebenen voran zu treiben. Packen wir es an, denn gemeinsam sind wir stark.
In diesem Sinne.....
Mai 2013: Offener Brief an den HTTV
Alle Damen sind gleich.
Aber manche sind gleicher als andere.
Offener Brief an den Hessischen Tischtennisverband (HTTV), der seine Benachteiligung von Damen gegenüber Herren ausweitet, indem er im März dieses Jahres die Ungleichbehandlung von Damen in Damenmannschaften und Damen in gemischten Mannschaften beschließt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Fassungslosigkeit und Bestürzung habe ich die Beiratsbeschlüsse vom 09.03.2013 zu dem Thema Damentischtennis zur Kenntnis nehmen müssen:
Damen, die in einer reinen Damenmannschaft in einer Damenklasse spielen, dürfen in der kommenden Saison in Herrenmannschaften bis auf Bezirksebene als Ersatzspielerinnen eingesetzt werden. Dagegen bleibt den Damen, die bereits in Herrenmannschaften auf Kreisebene spielen, diese Möglichkeit nach wie vor verwehrt!
Der HTTV sieht die Gefahr, dass gemischte Mannschaften dem Damentischtennis schaden könnten und plötzliche alle Damen bei den Herren mitspielen möchten. Diese Gefahr sehen wir nicht, da es in den Kreisen nur wenige Damen in Herrenmannschaften gibt, die überhaupt in der Lage sind, auf Bezirksebene bei den Herren zu spielen. Dank der TTR-Werte (Tischtennis Rating) lässt sich das ganz leicht feststellen!
Seit Jahren arbeitet die Kreisvertretung des Rheingau Taunus Kreises zusammen mit anderen Kreisen an der Verbesserung der Spielmöglichkeiten für Damen in Herrenmannschaften. Anträge, die eine Damen-Spielerlaubnis über die Kreisliga hinaus erweitert, wurden in den letzten Beiratssitzungen des Hessischen Tischtennisverbandes regelmäßig abgelehnt. Und das gegen die Mehrheit der Kreise, jedoch mit den Stimmen des Verbandsvorstandes! Der Schritt, Damen zumindest als Ersatzspieler auf Bezirksebene zuzulassen, wäre ein Signal in die richtige Richtung gewesen.
Nun wurde ein Antrag durchgewinkt, der nicht von Spielerinnen selbst, sondern vom Spielausschuss gestellt wurde und der ausschließlich den Damen in Damenmannschaften erlaubt, in Herrenmannschaften auf Bezirksebene als Ersatzspielerinnen anzutreten. Damen, die jetzt schon in einer Herrenmannschaft auf Kreisebene spielen, werden von dieser Neuregelung bewusst ausgenommen!
Ist das Gedankenlosigkeit oder Ignoranz gegenüber Vereinen, die aufgrund der demografischen Situation keine Damenmannschaft stellen können?
Versucht dieser Beschluss, die Meldung von mehr Damenmannschaften unter Ausblenden der Realität zu erzwingen?
Stellt man sich damit vorsätzlich gegen Anträge, die eine Gleichstellung aller Spielbeteiligter zum Ziel hat?
Oder ist der Beschluss nichts weiter als ein Denkzettel für die Vereine und Spielerinnen, die realitätsnahe Anträge einbrachten???
Es scheint so, denn der Deutsche Tischtennisverband (DTTB) räumt den Landesverbänden ausdrücklich die Möglichkeit ein, Damen auf Bezirksebene in Herrenmannschaften starten zu lassen. In anderen Landesverbänden funktioniert das auch wunderbar (Badischer TTV, Bayrischer TTV, TTV Brandenburg, FTT Bremen, Hamburger TTV, TTV Mecklenburg-Vorpommern, TTV Niedersachsen, Pfälzischer TTV, Rheinhessischer TTV, TTV Schleswig-Holstein, TTV Württemberg-Hohenzollern), ohne dass es zu der vom HTTV befürchteten Ausdünnung des Damenspielbetriebes kommt.
Dies ist kein Einzelfall – strukturschwache Gegenden sind in Hessen die Regel, keine Ausnahme!
Dass ein nahegelegener Verein mir die Möglichkeit gibt, meiner Spielstärke entsprechend in einer Herrenmannschaften zu spielen, kann nicht hoch genug angerechnet werden!
Solange diese Mannschaft auf Kreisebene spielt, ist auch alles gut. Aufgrund der derzeitigen Regelung ist es Herrenmannschaften mit Damen allerdings nicht gestattet, in eine Spielklasse auf Bezirksebene aufzusteigen - eine weitere glatte Diskriminierung, die inzwischen sogar dazu führte, dass die dritte Herrenmannschaft des TuS Breithardt mit ihrer Stammspielerin Melanie Hanold ihren Aufstieg von der Kreisliga in die Bezirksklasse wiederholt ablehnte, weil die Spielerin vom Aufstieg ausgeschlossen gewesen wäre!
Im Namen aller betroffenen Tischtennisspielerinnen fordere ich, dass der Realitätsverlust auf Funktionärsebene überwunden wird und Damentischtennis abseits vom Leistungssport auf Bundesebene endlich ernst genommen wird!
Die heute mess- und vergleichbare Spielstärke von Spielerinnen und Spielern bietet durchaus die Möglichkeit, Spieler beider Geschlechter einzuschätzen. Nutzen Sie das!
Mit freundlichen Grüßen aus dem Rheingau
Anja Hoffmann
Mai 2013: ... und so löst man das Problem im Verband Rheinland!
... und so löst man das Problem im Verband Rheinland!
Der Tischtennisverband Rheinland hat genau dasselbe Problem wie der HTTV: Zuwenige Damen auf Kreisebene, um eine Kreisliga auszutragen. Der HTTV "löst" dies, indem er die Bezirksklasse auflöst und sie einfach Kreisliga nennt. Der TTVR macht sich da schon ein paar mehr Gedanken - und bessere, wie wir finden. Denn Damen dürfen dort nicht nur bis zur 1. Bezirksliga bei den Herren mitspielen, ab der kommenden Saison steht ihnen die doppelte Spielberechtigung zur Verfügung, d.h. sie können in einer Damen- und in einer Herrenmannschaft gemeldet werden.
Hier gehts zur genauen Beschreibung des Pilotprojekts.
September 2013: Die Damen der Herren-Kreisliga...
Nach dem zweiten Spieltag ist es zwar noch viel zu früh, um irgendwelche Bilanzen zu ziehen, darum soll es hier auch gar nicht gehen. Aber ist das hier folgende nicht schön (und interessant) anzusehen...?
Und damit wollen wir lediglich wieder einmal daran erinnern, dass die in der Kreisliga spielenden Damen in der darüberliegenden Bezirksklasse nicht als Ersatzspielerinnen eingesetzt werden dürfen, obwohl dies (auch wesentlich schwächeren) Damen aus Damenmannschaften erlaubt ist! Traurig!
Was vielleicht auch hiermit zu tun hat: Doppelwertung
...oder hiermit: Einzelwertung
November 2013: Artikel auf Tischtennis-pur.de
Heute erschien, für uns völlig überraschend, ein weiterer Artikel zum Thema "Damen in Herrenmannschaften", der sehr gut recherchiert ist und den ganzen Unsinn wirklich einfach und verständlich aufgreift.
Zum Artikel auf www.tischtennis-pur.de oder
Damen in Herrenmannschaften im Tischtennis
Zugegeben - für die meisten Tischtennisspieler und Spielerinnen ist dies kein Thema von Bedeutung aber für die wenigen, die es betrifft können die Verbandsregelungen mehr als nur ein Ärgernis sein, sondern ein Grund, den Tischtennissport nicht mehr ausüben zu können.
Anja Hoffmann hat mit ihrem offenen Brief an den HTTV (Hessischer Tischtennis Verband) ihren Unmut über die heutigen Regelungen kundgetan und versucht Verständnis für ihre Situation zu bekommen.
Wie ist die aktuelle Lage im Damentischtennis?
Der Spielbetrieb ist – so wie wir es kennen – in einen Herren und in einen Damenstaffelbereich geteilt. Es gibt von oben der 1. Bundesliga bis herunter in die Kreisklassen getrennte Staffeln jeweils für Damen und Herren. So weit so gut.
Allerdings gibt es deutlich weniger Damen, die Tischtennis spielen als Herren, es gibt weniger Vereine, die eine Damenmannschaft stellen können, die Dichte ist deutlich geringer.
Das war schon immer so. Allerdings sind die Damen von den Auswirkungen des demografischen Wandels wesentlich stärker betroffen, weil sie schon immer weniger waren. Es gibt immer den Punkt an dem „eine Spielerin weniger“ das komplette aus bedeutet.
So können heute schon manche Kreise keine Damenstaffel (Kreisklasse bzw. Kreisliga) mehr stellen. Und es ist zu befürchten, dass sich diese Entwicklung verschärfen wird.
Damit ist deutlich, dass es in manchen Regionen für eine Frau, die gerne Tischtennis in einer Mannschaft spielen möchte, sehr schwierig ist in ihrer Nähe einen Verein mit einer Damenmannschaft zu finden.
Wie reagieren die Verbände?
Die meisten Kreise haben seit einiger Zeit auf Kreisebene die Möglichkeit geschaffen, Damen in gemischte Mannschaften im Herrenbereich zuzulassen.
Aber auch die Landesverbände waren nicht untätig und haben zur Verbesserung der Situation Lösungen anzubieten.
Das hört sich erst einmal ganz gut an. Man tut etwas und will etwas – nein man muss etwas verbessern. Das hat man erkannt. Allerdings wird es jetzt kompliziert. Warum?
Weil auch Tischtennis Deutschland ein föderaler Staat ist.
Die einzelnen Landes- und Bezirksverbände leben den Föderalismus in komplett unterschiedlichen Reglementierung aus. Und jeder hat eigene Ideen. Daher ist es stark davon abhängig, wo Frau in Deutschland lebt, ob sie in Herrenmannschaften spielen darf, oder halt nicht. Dies führt für die einzelne Spielerin z.T. zu Ungerechtigkeiten. Für uns bietet es aber die Möglichkeit, das Experimentierfeld der unterschiedlichen Verbandsentscheidungen genauer zu betrachten.
Ich habe mir drei Verbandsregelungen genauer angeschaut.
Im HTTV (Hessen) wird die Einsatzmöglichkeit von Damen in Herrenmannschaften auf den Kreisbereich beschränkt. Allerdings dürfen Damen, die in einer Damenmannschaft spielen, bis zur Bezirksoberliga Herren Ersatz spielen. Werden damit die Damen belohnt, die in ihren Damenteams spielen? Mir erschließen sich dabei einige Dinge nicht:
Was will man damit erreichen/fördern?
Die Regelung geht komplett an der Unterstützung der einzelnen Dame vorbei, die gerade nicht die Möglichkeit hat in ihrer Nähe in einer adäquate Damenmannschaft zu spielen.
Warum regelt man es bis zur Bezirksoberliga? Was passiert, wenn man es für den gesamten Entscheidungsbereich des HTTV freigibt? Da die Vergleichswerte über den TTR möglich sind, kann man sehr einfach feststellen, dass die Damen, die BOL oder Hessenliga spielen könnten, Einzelfälle sind. Da geht es wohl nur um den Verbänden innewohnende Reglementierungsreflex.
Den Damen wird dabei nicht geholfen. Lediglich einigen Herrenteams, die nun den Luxus haben ihre „höher spielenden“ Frauen als Ersatz nutzen zu können.
Die Regelung des TTVN (Niedersachsen) ist da etwas anders: Damen dürfen in Niedersachsen bis zur 1. Bezirksklasse in Herrenmannschaften als Stammspielerinnen eingesetzt werden. Es gibt einen Zusatz: Es dürfen insgesamt nur 4 Damen in einem Verein in Herrenmannschaften spielen. Diese Damen, die in Herrenmannschaften spielen, dürfen aber als Sonderersatzspielerinnen bis zu 6 mal (nach QTTR eingereiht) in den Damenmannschaften (falls es sie gibt) des Vereins Ersatz spielen. Eine umgekehrte Ersatzstellung wie in Hessen gibt es in Niedersachsen nicht.
Unsinnig ist m.M. nach auch in Niedersachsen die Begrenzung der Spielklasse. So darf die Dame, die Herren BK spielt, nicht in der höheren Herren-Mannschaft Ersatz spielen. Falls das Team aufsteigt, darf die Dame nicht weiter in der Mannschaft spielen.
Man sieht zwar, dass sich die Verbände der Problematik annehmen. Aber die Lösungen des HTTV im besonderen aber auch des TTVN zeigen m.M. nach diesen unnötigen Reglementierungsdrang der Verbände. Was wollt ihr dabei gestalten, frage ich mich? Was war es für ein Kompromiss beim TTVN als „bis Bezirksklasse“ entschieden wurde? Warum muss alles genau geregelt werden? Was wäre denn passiert, wenn die Klasse nicht eingegrenzt wäre? Würde dann eine Frau aus der Damenregionalliga mal den Versuch wagen, in der Herren Landesliga zu spielen?
"Daher müsst ihr die oberen Damenligen schützen, weil sie ohne Euren Schutz auseinanderbrechen."
Ist das der Grund, warum ein Teil der Verantwortlichen sich gegen die Aufweichung der heutigen Regeln stemmt?
Mir ist während der Recherche auch die andere Seite der Medaille erläutert worden: „Der Erfolg des Damentischtennis hänge im starken Maß mit der Trennung zusammen. Die Vereine sollen bewegt werden, sich mehr für ihre Damen einzusetzen und für den Damentischtennissport zu kämpfen.
Die Lösung, die die Aufweichung der Regeln schafft, führe dazu, daß noch weniger um die Zukunft im Damentischtennis gekämpft werde.“ So die Argumentation. Vielleicht ist es aber genau umgekehrt. Durch die neuen Möglichkeiten sehen viel mehr Frauen eine Chance weiter zu spielen.
Genau wissen werden wir dies nie. Wir müssen uns für einen Weg entscheiden. Ob dieser dann einen bestimmten Einfluss auf die Entwicklung, oder ob es ganz andere Dinge sind, bleibt Spekulation.
Aber man kann jetzt schon feststellen:
Die Zahlen der Damenmannschaften gehen deutlich stärker zurück als bei den Herren.
Das darf man auf keinen Fall verschweigen, wenn man nach einer Lösung sucht. Das Damentischtennis ist heute schon in einer bedrohlichen Krise angekommen.
Wir haben
- a) in (fast) allen Sportarten rückläufige Zahlen
- b) der Tischtennissport nimmt stärker ab, als viele andere Sportarten
- und c) wir haben noch einen dramatischeren Rückgang im Damentischtennis.
Es gibt zwei Dinge mit denen wir uns auseinandersetzen müssen:
1. Wie können wir die Attraktivität unseres Sports im Allgemeinen und für Mädchen und Damen im Besonderen verbessern.
2. Wie können wir für die Damen eine Lösung bieten, die ihnen heute die Möglichkeit bietet, Tischtennis zu spielen.
Der Punkt 1 ist anscheinend sehr schwierig. Wenn es eine einfache Lösung gäbe, würde man daran arbeiten. Von der Hoffnung, daß alles wieder so wird, wie es mal war, sollten wir uns bald verabschieden. So wie es war, bzw. so wie es jetzt ist scheint keine Zukunftsperspektive zumindest für den Damentischtennissport zu sein.
Es gibt im Mädchen Nachwuchsbereich sehr vielversprechende Ansätze mit reinen Mädchentrainingsgruppen. Das halte ich aus meiner Erfahrung auch für sinnvoll, da sich manche Mädchen vor und während der Pubertät in gemischten Trainingsgruppen gehemmt zeigen. Aus diesem Eindruck dürfen wir aber ganz sicher keine Pflicht für alle ableiten und wir sollten erst recht nicht erwachsene Frauen wie kleine Mädchen behandeln.
Leider erfahren wir fast nie etwas von denen die lediglich spielen wollen und von denen, die bereits aufgehört haben. In Foren und Fachgruppen sind ausschließlich die Spieler, in deren Leben Tischtennis eine größere Wichtigkeit hat.
Wenn irgendwelche Damenstaffeln zusätzliche Probleme bekommen sollten, weil einige Damen in den Herrenbereich abwandern (was ich übrigens nicht glaube), dann ist das so, weil sie es wollen. Wenn wir unsere Gesellschaftswerte ernst nehmen, müssen wir solche Entwicklungen aushalten. Wir können für etwas werben, aber sollten uns hüten, alles zu regeln. Diese heutigen Reglementierungen gehören in die historische Mottenkiste, aber nicht mehr in unsere Statuten.
Der TTVR Tischtennisverband Rheinland ist einen anderen kompromissloseren Weg gegangen: Der TTVR hat für seinen Bereich für Damen eine doppelte Spielberechtigung erteilt. D.h. Damen dürfen so weit es der TTVR bestimmen darf - also bis inkl. Verbandsliga – sowohl in ihrer Damenmannschaft und/oder in einer Herrenmannschaft spielen. Ganz einfach, nichts kompliziertes und jeder darf selber entscheiden.
Ich finde diese Regelung vorbildhaft und hoffe, dass viele Landesverbände die Einsicht haben, diesem Beispiel zu folgen.
Als Fußnote: Diese Praxis gibt es übrigens schon seit einigen Jahrzehnten in Holland. Dort darf übrigens jeder Spieler in zwei Mannschaften spielen (also auch Herren/ nur nicht in der selben Staffel). In Holland wird es besonders von Damen und Jugendlichen genutzt.
Warum tun sich die Verbände so schwer eine sinnvolle Lösung zu schaffen? Lasst uns Frauen als vollwertige Menschen betrachten, die sehr wohl selber wissen, wo sie und mit wem sie ihrem Hobby Tischtennis nachgehen wollen. Alles andere ist Bevormundung!
Februar 2014: Flaute beim weiblichen Nachwuchs in Deutschland?
Die unendliche Geschichte im Tischtennis oder
Wie macht sich ein Sport selbst kaputt
Reaktion auf den Artikel „Flaute beim weiblichen Nachwuchs in Deutschland?“, TTL-Lehre, Ausgabe 1.14
Marita Bugenhagen, Breitensportbeauftragte des DTTB und Markus Reiter, Trainer der Damen-Bundesligamannschaft Watzenborn-Steinberg, werden in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift TTL-Lehre 1.14 zitiert „Der Hauptgrund, warum immer weniger Mädchen- und Schülerinnenmannschaften in der Statistik auftauchen, sind die gemischten Mannschaften“ und „Die Vereine melden lieber gemischte Mannschaften. Vom Aspekt der Ersatzstellung ist das für die Vereine leichter.“
Liebe Frau Bugenhagen, lieber Herr Reiter, umgekehrt wird ein Paar Schuhe daraus: Der Hauptgrund, warum immer mehr gemischte Mannschaften auftauchen, sind die wenigen Spielerinnen! Wir Spielerinnen sind unseren Vereinen dankbar, dass sie uns die Möglichkeit geben, in einer Herrenmannschaft mitzuspielen, denn sonst würden wir überhaupt nicht spielen!
Nachdem ich nun als persönlich Betroffene im HTTV seit Jahren in schöner Regelmäßigkeit auf das Problem tischtennisspielender Damen aufmerksam mache, hatte ich eigentlich erwartet oder zumindest erhofft, dass mal irgendein Funktionär das Gespräch mit mir suchen würde.
Aber weit gefehlt. Weder meldet sich jemand bei mir, noch versucht irgendjemand von „denen da oben“ (fernab der Basis, sprich Realität) unser Problem, das eigentlich gar nicht so groß ist, zu verstehen, geschweige denn lösen zu wollen!
Ich behaupte mittlerweile, dass dem HTTV das Thema völlig egal ist. Wie sonst soll ich es mir erklären, dass keiner vom Verband das Gespräch sucht? Im Gegenteil, Briefe bleiben unbeantwortet, auf Veranstaltungen werde ich ignoriert.
Man meint, durch spezielle Angebote für Mädchen mehr Mädchen für den Tischtennissport begeistern zu können. Da man diesen Aspekt jedoch jahrzehntelang ungenutzt gelassen hat, gibt es unglücklicherweise nur einzeln und verstreut Frauen um die 30 und aufwärts, die sehr gerne Tischtennis spielen. Leider sind es zu wenige, so dass in ländlichen Gegenden keine Damenmannschaften, geschweige denn ganze Damenligen, gebildet werden können.
Da gibt es aber dann Vereine, die ihre aktiven Spieler nicht nach dem Geschlecht beurteilen sondern nach der Leistung, was mit Hilfe der TTR-Regelung ja auch sehr einfach zu handhaben ist. So wird dann eine Frau ihrem TTR gemäß in einer Herrenmannschaft eingesetzt. Der Verein freut sich über eine Spielerin mehr, die Spielerin freut sich, dass sie ihr Hobby trotz mangelnder Damenliga in einer Mannschaft ausüben darf – eigentlich eine win/win Situation für alle Beteiligten!
Wenn da nicht die Verbände wären, denen das ein Dorn im Auge ist. Die diese Vereine und diese Spielerinnen beschuldigen, sie würden den Damensport kaputt machen. Die diese Vereine und Spielerinnen durch neue Regelungen, die ich nachfolgend noch erläutern werde, sogar bestrafen! Weil wir angeblich etwas kaputt machen, das gar nicht existiert!
Warum spricht man nicht einmal mit betroffenen Frauen darüber? Warum wird dieses Thema immer nur innerhalb bestimmter Verbandsgremien mit Gleichgesinnten besprochen? Mir ist keine Frau bekannt, die in einer Herrenmannschaft spielt und die schon einmal von irgendeiner Stelle des HTTV oder des DTTB angesprochen wurde, wie sie dazu steht und was die Hintergründe sind.
Der neueste „Lösungsansatz“ des HTTV ist es, die Bezirksklasse der Damen aufzulösen. Stattdessen nennt sich das „Neue“ dann „Kreisliga“ und den Kreisen wird freigestellt, sich mit anderen Kreisen zu einer Kreisliga Damen zusammen zu schließen. Plötzlich gibt es dann wieder Kreisligen? Soll uns das vorschwindeln, dass es in den Kreisen plötzlich mehr Damen gibt? Die dann zu Spielen noch weiter fahren müssen als in der Bezirksklasse??? Und das soll ein Anreiz sein, in einer Damenmannschaft zu spielen? Ach so, mit wem überhaupt? Denn dadurch werden die Damen im Umkreis meines Wohnortes ja nicht plötzlich mehr und schießen wie Pilze aus dem Boden!
Zum Thema gemischte Mannschaften im Nachwuchsbereich bleibt nur eins zu sagen: Da es kleineren Vereinen mangels Masse (und nicht, wie gerne von Gegnern gemischter Mannschaften behauptet wird, mangels Willen!) einfach nicht möglich ist, reine weibliche Nachwuchsmannschaften zu stellen, sind gemischte Mannschaften die einzige Möglichkeit, dass die Mädchen spielen und mit etwas Glück beim Tischtennissport bleiben.
Als einen weiteren Schlag ins Gesicht seitens des HTTV sehe ich die Einführung der neuen Damenersatzregelung (eingeführt mit der laufenden Saison 2013/14): Damen, die in Damenmannschaften gemeldet sind, dürfen bei den Herren bis auf Bezirksebene Ersatz spielen. Und das, obwohl gemischte Mannschaften so tödlich für den Damensport sind? Da wird sich wohl etwas so ausgelegt, wie man es gerade braucht. Den anderen Frauen, die mangels Mitspielerinnen in einer gemischten Mannschaft gemeldet sind, wird dieses Recht weiterhin verwehrt! Zumindest hier ist eine einheitliche Regelung Pflicht! Dame bleibt Dame, egal ob sie in einer Herren- oder Damenmannschaft gemeldet ist! Wie soll man das anders auffassen als eine Bestrafung?
Die „Mädchenaktionen“ mögen lobenswert und vielleicht auch erfolgreich sein, aber die o.g. Altersgruppe der Frauen fällt dabei völlig „hinten runter“. Diese Altersgruppe scheint den Verband nicht zu interessieren. Neuaufbau heißt die Devise. Ob wir ü30 Damen, die dankenswerterweise von unkomplizierten Vereinen in einer Herrenmannschaft aufgenommen wurden, weiterhin spielen oder nicht... wen interessiert das?
Frau Bugenhagen und Herrn Reiter sowie die HTTV Verbandsspitze offensichtlich nicht!
März 2014: Erneute Ablehnung 2014
Der Antrag auf Ersatzgestellung für Damen in Herrenmannschaften parallel zur Regelung DES Damenersatz (also praktisch Gleichstellung von Damen in Damenmannschaften und Damen in Herrenmannschaften!!!) über die Kreisebene hinaus mit großer Mehrheit abgelehnt!!!
Gemeinsamer Antrag des RTK und Darmstadt-Dieburg auf Ausweitung des Spielrechtes von Damen in Herrenmannschaften auf die Bezirksebene: Abgelehnt!
Es wurden viele Aspekte pro und contra sehr sachlich und fundiert erörtert. Tenor war, der Krise im Damentischtennis mit mehr Flexibilität zu begegnen. Auch Kreiswarte, bei denen sich das Problem nicht stellt, votierten dafür im Interesse der Sache, in der Überzeugung, etwas zu tun sei besser als es beim bisherigen Stand zu belassen.
Wir machten uns daher nach der erneuten Ablehnung die Mühe, sämtliche Vereine im HTTV heraus zu suchen, die nach der gerade beendeten Saison aufstiegsberrechtigt sind und eine Dame in dieser Mannschaft haben.
Dabei stellte sich heraus, dass es im gesamten HTTV 9 Mannschaften gibt, die sich aktuell die Frage stellen müssen, steigen wir ohne die Dame auf oder verzichten wir auf den Aufstieg?!
Nachdem wir die Vereine angeschrieben hatten, da wir wissen wollten, wie sie sich entscheiden, kamen zahlreiche Rückmeldungen, die wir der Öffentlichkeit nicht vorenthalten wollen!
Wir werden diese auf unserer Website veröffentlichen!
Mai 2014: Reaktion aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg
Antwort von Peter Haberle, TSV Alsbach, Kreis Darmstadt-Dieburg.
(Vielen Dank, dass wir Deine Mail veröffentlichen dürfen!)
Liebe Sportkameradinnen und Sportkameraden,
Zunächst einmal vielen, vielen Dank für Euer Engagement. Nun zu unserer Situation.
Unsere 1. Mannschaft hat mit 27:9 Punkten die Saison auf dem 2. Tabellenplatz in der Kreisliga Darmstadt-Dieburg beendet. Somit hatte das Team – wie im Jahr zuvor - erneut den sportlichen Aufstieg in die Bezirksklasse geschafft.
Leider hat der hessische Verbandstag unseren Antrag auf Spielberechtigung von Damen in Herrenmannschaften auf Bezirksebene nicht stattgegeben.
Ohne unsere Stammspielerin Tatiana Quick macht es keinen Sinn den Aufstieg in die Bezirksklasse wahrzunehmen. Alternativen zu ihr - in der 2. Mannschaft – bestehen nicht! Sollte es jedoch eine Möglichkeit dennoch mit ihr in die Bezirksklasse zu gehen, würden wir das selbstverständlich wahrnehmen. Von daher unterstützen wir Euer Vorhaben.
(...) Wir denken auch, dass durch diese Regelung die Anzahl von Damenmannschaften in Hessen nicht zwangsläufig Rückläufig sein wird.
Unseres Erachtens handelt es sich bei Nichtspielendürfens von Frauen in Herrenmannschaften auf Bezirksebene -bei Nichtvorhandensein einer Damenmannschaft- um eine Diskriminierung.
Es kann wohl nicht im Sinne des Sports sein, wenn eine Mannschaft, die theoretisch aufgestiegen wäre, aufgrund vorhandener Regelungen diesen nicht wahrnimmt, weil die Mannschaft nicht komplett in die nächsthöhere Spielklasse wechseln könnte.
Zu Tatiana persönlich ist noch anzumerken, dass sie – nach ihrer Damen-Oberligaspielzeit in 2001 – vollständig mit dem Tischtennissport aufgehört hatte. Erst nachdem in der Saison 2004/2005 ein Spieler unserer seinerzeitigen Kreisliga-Mannschaft schwer erkrankt ist, hat sich Tatiana bereit erklärt, uns für den Rest der Saison auszuhelfen.
Dies hat ihr so einen Spaß gemacht, dass sie seit nunmehr 10 Jahren in einer Herrenmannschaft, für unseren Verein spielt.
(…)
Mit sportlichen Grüßen
Peter Haberle
Antwort einer betroffenen Spielerin (Name ist uns bekannt):
Bei uns ist die Situation folgende:
Ich spiele seit dieser Saison in der 2. Herrenmannschaft. Vorher habe ich nur in Damenmannschaften hier im Kreis gespielt. Wir hatten teilweise Fahrten von über 1 Stunde (Verbandsliga, Hessenliga), so dass 1 Tag am Wochenende fürs TT reserviert war, meistens der Samstag. Nun habe ich 3 Kinder und kann einfach nicht mehr so viel Zeit dafür investieren, will aber auch nicht aufhören.
Sollten unsere Herren aufsteigen, werde ich wahrscheinlich nicht mehr in der Mannschaft spielen können, da mir die Zeit zum Training fehlt.
Ansonsten finde ich es gut, dass Frauen bei den Männern mitspielen können, denn so habe ich für Heimspiele eine Fahrzeit von gerade mal 5 Minuten, für eine ungefähr gleichwertige Damenmannschaft wären es schon mindestens 20 Minuten (=40 Minuten Hin- und Rückfahrt).
Viele Grüße
Mai 2014: Reaktion von Natascha Behrens, TSV Geismar, betroffene Spielerin
Reaktion von Ntascha Behrens, Herren KL Frankfurt 2, TuS 1860 Hausen 3
Wir spielen mit zwei Damen in der Kreisliga-Mannschaft der Herren: Andrea Seifert an 1 und ich an 5. Beide haben wir deutlich positiv gespielt und einen großen Beitrag zum jetzt zweiten Platz beigetragen.
Wir spielen nächste Woche ein vorsorgliches Aufstiegsspiel, und wir spielen auch beide mit. Gerne würden wir mit aufsteigen. Denn wenn unsere Herren ohne uns aufsteigen (abgesehen davon, dass ein Klassenerhalt dann für sie sehr schwer werden wird), müssten wir in die vierte Mannschaft, und die steigt in die 2. Kreisklasse ab.
Da ich schon in der Mitte Kreisliga deutlich positiv gespielt habe, kommt das für mich nicht in Frage. Andrea hat früher Regionalliga gespielt, ich meistens Oberliga, zuletzt aber in Niedersachsen. Hier im Rhein-Main-Gebiet wäre die nächste Oberligamannschaft in Hattersheim, ca 35 min Autofahrt. Aber die ist ja eigentlich auch komplett. Wenn wir also aufsteigen, weiß ich nicht, ob wir weiterspielen.
Aus privaten Gründen ist es für Andrea und mich natürlich einfacher, vor der Haustür zu spielen. Andrea hat Familie und ich bin als Ärztin beruflich sehr eingespannt. Ich kann nicht für jedes Training 45 min fahren. Wir hatten in Hausen mal zwei Mannschaften gleichzeitig in der Regionalliga, aber durch Wegzüge usw. sind wir noch noch drei Damen auf dem Meldebogen. Es kam kein Nachwuchs nach, wie Du auch schon bemerkt hast.
Zuletzt hat sich die einzige Damenmanschaft durch Umzüge, Krankheit und Schwangerschaft aufgelöst. Das ist ja der natürliche Vorgang bei mangelndem Nachwuchs. Die Nachwuchsgewinnung kostet Geld und gute Trainer und selbst dann in der heutigen G8-Zeit und dem Leistungsdruck wird es sehr schwer.
Auch bei den Herren kommen keine jungen Spieler nach.
Wir würden außerdem gerne höher Ersatz spielen, klar, und finden die Regelung so auch ungerecht. Auch unser Verein wäre dankbar, wenn wir eine Mannschaft höher Ersatz spielen könnten. Sie können ja aus unserer Mannschaft nur vier Leute fragen.
Die Damen-Regelungen sind in jedem Bundesland unterschiedlich, was bei fast deutschlandweit einheitlichem TTQR ja auch merkwürdig ist: Im Norden dürfen sie teilweise höher spielen, in Bayern teilweise gar nicht mitspielen (ich weiß nicht, ob das nach Bezirk oder Landesverband geht).
Ich sehe es nicht so, dass wir den Damensport kaputtmachen. Im Gegenteil, durch das Spiel gegen die Herren habe ich mich verbessert und welche Frau spielt nicht lieber in einer Damenmannschaft, wenn dies problemlos möglich ist: Keine Fragen wegen Umkleideräumen, ein besseres Teamverständnis, drei Einzel, kürzere Wartezeiten zwischen den Spielen, insgesamt kürzere Spiele usw.
Unsere Gegner bei den Herren spielen sehr gerne gegen uns und sehen das als eine sportliche Herausforderung. Mir wurde sogar von einer Herrenmannschaft ein Wechsel angeboten ! Also, das Verhältnis ist sehr freundschaftlich.
(...) Das alles kann für uns schon zu spät sein, und ich befürchte, dass mindestens eine von uns bei einem Aufstieg nicht mehr regelmäßig spielen wird. Damit gehen also eher Frauen für den Sport verloren, und das will ja auch keiner.
(...)
Was übrigens außerdem schade ist, dass wir, wenn wir noch eine oder zwei Damen reaktivieren würden, wieder in der Kreisliga anfangen müssten, und das kommt für uns nicht in Frage, dann sind wir 50, bis wir gleichwertige Gegnerinnen haben, und schlagen uns vorher jahrelang die Abende um die Ohren. Das würde auch kein Mann machen. Und Andrea und ich haben das zu unseren Anfangszeiten bei den Damen schon gemacht.
Würde mich freuen, von Dir auf dem laufenden gehalten zu werden,
viele Grüße, Natascha
Mai 2014: Reaktion aus dem Kreis Waldeck-Frankenberg
Reaktion aus dem Kreis Waldeck-Frankenberg
Hallo Anja,
unser "Problem" hat sich für uns vorerst erledigt, da Ute zur kommenden Saison, nach ca. 15 Jahren Kreisliga Herren, zum SV Rennertehausen wechselt. Die Damenmannschaft ist in die Hessenliga aufgestiegen und hat daraufhin Ute angesprochen. Rennertehausen gehört zu unserem Sportkreis und Ute passt aufgrund Ihrer QTTR-Werte in diese Mannschaft, hat sogar den höchsten Wert. Es hat sie die sportliche Herausvorderung gereizt.
Die ersten Jahre hatten wir keine Probleme in Sachen Bezirksklasse, da wir uns im gesicherten Mittelfeld bewegt haben. Aber vor ca. 8 Jahren waren wir plötzlich unerwartet "Herbstmeister" und haben uns daraufhin erstmals ernsthaft mit dem Thema befasst. HTTV nachgefragt - Ergebnis ist Euch bekannt. Also haben wir es auf einer anderen Schiene versucht.
Unsere Bezirksklasse besteht nur aus Mannschaften aus unserem Sportkreis, kommt durch eine Gebietsreform vor ettlichen Jahren. Also haben wir versucht mit Einverständnis aller dort spielenden Vereine eine Ausnahmeregelung zu bekommen. Aber diese wurde dort von, für uns einer erschreckend hohen Mehrheit abgelehnt. Wir sind dann doch aufgestiegen weil Ute in der Rückrunde schwanger geworden ist, und haben dann ein Jahr ohne Ute Bezirksklasse gespielt und am Ende wieder abgestiegen und mit Ute dann weiter Kreisliga gespielt.
Zweimal haben wir seitdem als Tabellenzweiter bzw. Dritter auf den Aufstieg verzichtet, als dann ein Nachrücker gebraucht wurde. Die Krönung allen Übels ist aber der Kreispokal, den wir zweilmal mit Ute gewonnen haben, wo dann Ute auf Bezirksebene auch nicht spielberechtigt war.
Seit einigen Jahren muß bei uns der Tabellenzweite Relegation für einen vorsorglichen "Nachrücker" für die Bezirksklasse spielen (falls jemand dort zurückzieht, oder aus anderen Gründen die Klasse nicht die Sollstärke erreicht), denn in unserem Sportkreis gibt es zwei Kreisligen (Nord und Süd), kommt noch von der Gebietsreform her. Die Jahre zuvor haben die Spiele meist nicht stattgefunden, weil irgendwehr immer verzichtet hat. Jetzt sind diese Spiele "Pflichtermine" und werden bei nichantreten mit einer saftigen Strafe belegt. "Dummerweise" sind wir zweiter geworden, haben vorsichtigerweise nachgefragt, und siehe da für das Spiel ist Ute spielberechtigt. Hat sich zwar jetzt alles mit Ute's Wechsel erledigt, aber wir müssen kommenden Sonntag (4 Wochen nach Rundenende) ein Spiel, ohne Wert für uns, spielen. Die Ironie bei der Sache ist das unser Gegner auch nicht aufsteigen möchte, bin mal gespannt was das für ein seltsames Spiel gibt.
Andererseits dürfen Damen in Herrenmannschaften entsprechend Ihrer QTTR-Werte bis zu drei Spiele spielen, auch auf Bezirksebene. Ute ist damals zu uns gewechselt weil die Damenmannschaft von Frankenberg nicht mehr Verbandsliga spielen wollte und Ute für die Bezirksliga zu stark war. Ute ist gebürtig aus Geismar. Ich denke Ute wird eines Tages zu uns zurückkehren und hoffe das bis dahin der HTTV sich ein bißchen bewegt hat, vielleicht sogar aufgrund vonzukünftigen Spielermangel in den Vereinen bewegen muß.
Meine Antwort ist ein bißchen länger ausgefallen, da Ich mich zwischendurch in Rage geschrieben hatte.
Alles Gute für die Zukunft. Unsere Unterstützung ist Euch sicher.
LG
Mai 2014: Weitere Reaktion auf Ablehnung
Antwort von Markus Dittmann, TuS Weilmünster, Kreis Limburg-Weilburg.
(Vielen Dank, dass wir Deine Mail veröffentlichen dürfen!)
Hallo!
Zu unserer Situation:
Wir werden aufsteigen aber der Aufstieg stand aufgrund dieser Tatsache auf der Kippe.
Da in unserer ersten Mannschaft noch ein Spieler aufhört haben wir in der zweiten Mannschaft zwei neue Leute gebraucht. Wäre jetzt nicht noch ein neuer Spieler zu uns gewechselt hätten wir auf den Aufstieg verzichten müssen weil uns ein sechster Spieler für die Bezirksklasse gefehlt hätte und Nicole nicht in der Klasse spielen darf.
Für uns ist es auch sehr schade, dass Damen nur auf Kreisebene spielen dürfen.
Da finde ich persönlich die Regelung mit der Damenersatzstellung viel schlimmer, da können dann Vereine die die Möglichkeit haben eine Dame die in einer hohen Klasse spielt bei den Herren in der Bezirksklasse als Ersatz einzusetzen. Was dann bei einigen Vereinen eine Verstärkung ist und geschickt eingesetzt kann das dann den Klassenerhalt oder Aufstieg ausmachen und somit finde ich eine Wettbewerbsverzerrung.
Auch für Nicole ist es sehr schade ,für sie ist unser Aufstieg eine große Niederlage. Sie hat sehr gut in unsere Mannschaft gepaßt und hat auch sehr gerne bei uns gespielt.
Bei aller Freude über Aufstieg und Meisterschaft war das für uns alle ein trauriger Beigeschmack und natürlich hielt sich auch bei der Nicole die Freude dementsprechend in Grenzen.
Sie stand sogar persönlich kurz davor jetzt dann ganz aufzuhören weil sie nicht in unserer dritten Mannschaft spielen wollte. In unserer dritten Mannschaft spielen halt die Leute vom älteren Semester, sage ich mal so, da ist es für sie als junge Frau halt auch nicht so einfach. Außerdem war auch der Klassenverbleib von unserer dritten Mannschaft noch fraglich und zweite Kreisklasse wollte sie auf keinen Fall spielen.
(...) Zum anderen spielen die Damen in unserer Umgebung nicht so hoch das es für sie interresant wäre. Da ist sie bei uns dann sportlich doch mehr gefordert und es ist reizvoller für sie.
Ansonsten müßte sie weiter fahren und das kann sie aus beruflich und familiären Gründen nicht mehr. Das war auch der Grund warum sie damals in Staffel aufgehört hatte und zu uns kam. Ihr war einfach die Fahrstrecke zu weit und durch die Regelung, dass sie bei Herren spielen durfte konnte sie so in Ihrem Heimatverein spielen.
Ansonsten hätte sie schon damals wahrscheinlich ganz aufgehört.
Für uns als Mannschaft ist es auf jedenfall sportlich und auch menschlich erstmal ein großer Verlust und da spreche ich als Mannschaftsführer für die komplette Mannschaft.
Mit sportlichem Gruß
Markus Dittmann
Mai 2014: Bitte um Hilfe an den Träger des Gleichstellungspreises des DOSB
Lieber Herr Reiter,
über die HTTV Seite habe ich erfahren, dass Sie den Gleichstellungspreis 2013 des DOSB erhalten haben. Dazu meinen herzlichsten Glückwunsch und meinen ganz persönlichen Dank für Ihre Arbeit, denn als persönlich Betroffene weiß ich sehr gut, wie schwer das ist und dass wir von der Gleichstellung im Tischtennis noch meilenweit entfernt sind.
Ich spiele seit meinem 6. Lebensjahr Tischtennis. Als Schülerin schaffte ich es bis zu den Hessenmeisterschaften und mit den Damen des SV Erbach/Rhg. spielten wir in den 80ern in der damaligen Landesliga.
Nachdem meine Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, fing ich wieder mit dem TT an: Von meinen Heimatverein wurde ich herzlich in einer Herrenmannschaft aufgenommen, da es im Umkreis von 30km keine Damenmannschaft gibt. Dies ist nun knapp 15 Jahre und ein Vereinwechsel her und ich habe mich mit Fleiß und eifrigem Training von der Kreisklasse in die Kreisliga hochgespielt.
Dieses Jahr hat meine Mannschaft an der Bezirksklasse "gekratzt". Wir wissen nicht, ob wir uns ärgern oder froh sein sollen, dass wir den Aufstieg nicht geschafft haben! Denn wenn wir einen Aufstiegsplatz erreicht hätten, hätte meine Mannschaft ohne mich aufsteigen oder auf den Aufstieg verzichten müssen. Damen ist es ja leider nach wie vor im HTTV nicht erlaubt, auf Bezirksebene bei den Herren mitzuspielen. In derselben Liga wurde der TuS Breithardt mit einer Stammspielerin Meister und errang damit zum dritten Mal in Folge einen Aufstiegsplatz. Zweimal hat die Mannschaft bisher auf ihren verdienten Aufstieg verzichtet. Wie es dieses Jahr ausgehen wird, ist noch nicht bekannt.
Mit jährlichen Anträgen bei den Beiratssitzungen versuchen wir, Damen in gemischten Mannschaften auch auf Bezirksebene zuzulassen, damit diese Damen überhaupt die Möglichkeit haben, den Sport auszuüben! Uns geht es nicht darum, bestehende Damenmannschaften zu zerstören, sondern den wenigen Damen, die keine adäquate Damenmannschaft in ihrer Nähe haben, eine Spielmöglichkeit auf Augenhöhe zu ermöglichen. Lt. DTTB könnte der HTTV dies auch erlauben, will er aber nicht!
Wir sollen gefälligst in einer Damenmannschaft spielen, und wenn ich mit einem TTR von 1517 in einer Klasse mit einem durchschnittlichen TTR von 900 spielen muss, ist das doch egal. Hauptsache, ich spiele dort, wo ich "hingehöre", in einer Damenmannschaft.
Dies ist eigentlich schon Diskriminierung genug. aber der HTTV geht seit letzter Saison noch weiter! Jetzt dürfen plötzlich Damen aus einer Damenmannschaft bei den Herren auf Bezirksebene Ersatz spielen, uns Damen aus einer gemischten Mannschaft bleibt dies verwehrt! Wo ist da die Gleichstellung?
Wir haben uns schon an den HTTV gewandt, auch an den DTTB und DOSB, aber leider bekommen wir auf unsere Anfragen noch nicht einmal eine Antwort! Wir werden einfach ignoriert. Norbert Englisch habe ich persönlich auf einem Kreistag getroffen, habe fast neben ihm gesessen und wurde ignoriert! Vor wenigen Wochen habe ich eine Email an Marita Bugenhagen geschickt - bis heute keine Reaktion. Gestern habe ich Stellungnahmen von betroffenen Spielerinnen und Vereinen an den HTTV gemailt, aber auch diesmal rechne ich nicht damit, irgendeine Rückmeldung zu bekommen.
"Für den Verein zählt also jedes Mädchen doppelt, für den Verband sogar vierfach!“ Wir Damen in Herrenmannschaften zählen leider nichts.
Am 22.05. trifft sich nun der Mannschaftsspielausschuss und wir haben einen Antrag (s. Anlage) eingereicht, mit dem wir ein Pilotprojekt im Rheingau-Taunus-Kreis für 2 Jahre einführen wollen. Es sichert den HTTV gegen alle Befürchtungen ab, dass Damen aus Damenmannschaften in Herrenmannschaften abwandern könnten. Lediglich den Damen der aufstiegsberechtigten Mannschaft(en) soll ermöglicht werden, mit ihrer Mannschaft aufzusteigen und in der Bezirksklasse weiter zu spielen. Viel Hoffnung wird uns nicht gemacht, dass wir damit Erfolg haben werden.
Ich möchte Sie herzlichst bitten und würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie sich einmal mit diesem Thema befassen würden. Vielleicht treffen wir ja bei Ihnen auf Verständnis und sie wären bereit, uns weiter zu helfen.
Auf unserer Vereinswebsite finden Sie eine chronologische Auflistung mit unseren Anträgen von 2010 bis heute und unseren Versuchen, die alle ohne Antwort geblieben sind. http://www.ttc-lorchhausen.de/index.php/verein/damen-in-herrenmannschaften?limitstart=0
Sportliche Grüße,
Anja Hoffmann
TTC-Lorchhausen.de
Mai 2014: Antwort von Markus Reiter
Hallo Frau Hoffmann,
vielen Dank für Ihre Zeilen und für Ihre Glückwünsche!
Ich habe mir über Ihr Schreiben einige Gedanken gemacht.
Zunächst möchte ich ein paar Aspekte zur allgemeinen Situation klarstellen, damit die Chance besteht, dass meine Aussagen auch nachvollzogen werden können.
Ich gehöre dem HTTV-Vorstand als Ressortleiter Lehrwesen an. In dieser Position gehöre ich nicht dem Spielausschuss an, der hier über den Antrag des RTK befinden muss. Ich schreibe daher auch erst nach deren Sitzung am 22.05. und kenne die Entscheidung des Ausschusses nicht.
Meiner Meinung nach stellt dieses Projekt einen massiven Eingriff in die Wettspielordnung mit weitreichenden Konsequenzen dar.
Einen Aufstieg zur Probe, als Pilotprojekt, kann ich mir nur schwer vorstellen. Was soll in dem Fall passieren, dass zunächst aufgestiegen wurde, dann aber ein Jahr später, das Projekt beendet wird? Gibt es dann einen Zwangsabstieg oder einen vermehrten Abstieg? Davon sind dann wieder mehrere andere Vereine und Mannschaften massiv betroffen.
Oder soll dann die auf Probe erteilte Spielberechtigung wieder zurückgezogen werden? In dem Fall hätten wir den Vorgang nur um ein Jahr verschoben. Macht das Sinn?
Bei all diesen Überlegungen steht es außer Zweifel, dass Sie mit ihrer Leistungsfähigkeit, repräsentiert durch den TTR-Wert von 1517, in der Bezirksklasse Herren spielen können. Dieser Aspekt würde aber bei mir, wenn ich entscheiden müsste, bei einer Entscheidung über den Antrag keine Rolle spielen. Hier wäre zunächst und grundsätzlich zu klären, ob gemischte Mannschaften im Erwachsenenbereich auf der Bezirksebene zugelassen werden sollen und können oder nicht. Wenn, dann aber hessenweit. Um diesen Aspekt angemessen würdigen zu können, sollte m.E. berücksichtig werden, dass wir im HTTV die Satzung und Ordnungen für aktuell etwa 60.000 aktive Spieler/innen entwickelt haben. Darunter sind laut Click TT / mytischtennis 5092 Frauen, Mädchen und Schülerinnen registiert, die eine Spielberechtigung haben, um regelmäßig an Wettkämpfen in der Punktrunde und bei Einzelwettkämpfen teilnehmen zu können. Die von Ihnen angestrebte Regelung betrifft im besten Fall entsprechend des Wortlautes des eingereichten Antrages 10 Frauen hessenweit. Dieser Anteil reprästiert 2 von 1000 Frauen. Ich denke, es ist leicht nachvollziehbar, dass es nicht leicht erklärbar ist, warum grundsätzliche Regelungen für diesen Mitgliederanteil massiv verändert werden sollen. Warum? Dann folgen die nächsten Einzelwünsche auf Änderung der WSO oder anderer Ordnungen bis am Ende vom Tag jeder seine eigene einzelen Spezialregelung hat. Dies sollten und müssen die Entscheider und Gremien an sich verhindern, sonst ist ein geordneter Spielbetrieb bald nicht mehr aufrecht zu erhalten.
Aus den genannten Gründen wäre ich, wenn man mich nach meiner Meinung fragen würde, ganz klar gegen die Zustimmung zu diesem Antrag. Dabei spielt es auch keinen Rolle, dass Sie mich öffentlich in verschiedenen Foren und beim VDTT persönlich angegriffen haben.
Sportpolitisch fehlender Weitblick hat seinerzeit bei der Legalisierung von gemischten Teams im hessischen Tischtennis auf unterer Ebene dazu geführt, dass wir binnen weniger Jahre über 50% aller Frauen- und Mädchenmannschaften verloren haben, mit den bekannten gravierenden Auswirkungen auf den Mannschafts- und Ligenspielbetrieb. Parallel dazu ging die Bereitschaft in den Vereinen signifikant zurück, sich um die Gewinnung von neuen Mädchen und Schülerinnen zu kümmern. Es war halt viel einfacher ohne. Die Konsequenz aktuell ist, dass wir allein in den letzten 4 Jahren weitere rund 50% der weiblichen Jugendmannschaften verloren haben. Das sind die, die in wenigen Jahren die Damenteams auffüllen sollten.
Isolierte Einzelfalllösungen sind also keine Lösung für das Große und Ganze, um das sich die Verbands-, Bezirks- und Kreisvorstände zu kümmern haben.
Jetzt werden Sie vermutlich nicht besonders zufrieden mit meiner Einschätzung sein, zumal Sie mir zu Beginn zu meiner Ehrung des DOSB in Sachen "Gleichstellung" gratuliert haben. Sich um Gleichstellung zu bemühen, ist aber nicht gleichbedeutend mit "Jedem Minderheitenwunsch hat entsprochen zu werden, nur weil es sich um den Wunsch einer Minderheit handelt."
Mein Verständnis von Gleichstellung ist, dass wir daran arbeiten müssen, dass sich die grundlegende Einstellung zum Mädchen- und Frauensport verbessern muss. Gleiche Chancen (=die Chance in einer Mannschaft zu spielen, die Chance in einer Damenliga zu spielen, die Chance Einzelwettkämpfe zu spielen - und nicht diese Mangels Masse gleich komplett zu streichen, wie das auf Kreisebene tatsächlich schon bei der einen oder anderen KEM der Damen passiert ist), fairer Umgang, miteinander arbeiten.
Stichwort "alltäglicher Chauvinismus".
Weiterhin sollten wir uns gemeinsam bemühen, dass mehr Frauen in den Vorständen und Gremien ihren Platz finden, um aktiv unseren Verband und unsere Vereine zu entwickeln sowie ihre Interessen selbst vertreten zu können.
Stichwort "Frauenquote in der Führung".
Damit diese Anliegen mehr Gewicht bekommen können, ist meiner Meinung nach sehr intensiv über hessenweite geeignete Maßnahmen nachzudenken, wie der Mitgliederanteil an Mädchen und Frauen - unter 20 % bundesweit!!! - signifikant erhöht werden kann.
Stichwort "Mitgliedergewinnung".
Anschließend kann dann auch der Spielbetrieb wieder einfacher angenehm gestaltet werden. Regionale Einteilungen, kurze Wege, angemessene Spielniveaus in den Ligen, etc..
Ohne diese drei Aspekte wird es sehr schwer bleiben, einen angemessenen Ausgleich der Interessen und Wünsche zu erreichen.
Was können wir bzw. was können Sie jetzt tun, damit sich etwas vielleicht auch in Ihrem Sinn verändert?
Mein Vorschlag ist:
Wir suchen immer engagierte kreative freie Geister, ganz besonders Frauen, die in unsere Gremien frischen Wind und neue Ideen einbringen. In der Gremienarbeit werden dann mehrheitsfähige Anträge vorbereitet, diskutiert und formuliert, die aktuellen Erfordernissen und Anpassungen unserer Ordnungen Rechnung tragen. Wir, die Mitglieder der Frauensport AG, würden uns jedenfalls auf Ihre Mitarbeit sehr freuen.
Viele Grüße,
Markus Reiter
Juni 2014: Antwort an den HTTV
Sehr geehrter Herr Reiter,
zunächst einmal recht herzlichen und aufrichtigen Dank für Ihre Antwort! Sie sind der Erste des HTTV, der überhaupt auf eine Anfrage oder Email von uns regiert.
Vorab möchte ich klar stellen, dass ich Sie zu keiner Zeit in öffentlichen Foren „angegriffen“ habe! Es sei denn, Sie bezeichnen Kritik und offene Fragestellung als „Angriff“. Dann gebe ich Ihnen Recht. Wobei das „öffentliche“ gar nicht nötig gewesen wäre, wenn der HTTV in den jetzt knapp fünf Jahren, statt uns zu ignorieren, nur ein einziges Mal auf eine unserer Anfragen reagiert und geantwortet hätte. Herr Englisch hat mich beispielsweise bei unserem letzten Kreistag bewusst ignoriert, anstatt ganz einfach in einer Pause das Gespräch zu suchen, nachdem er mich vorher für meine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im HTTV ehren durfte.
Meine Gratulation zu ihrem Preis war ebenfalls aufrichtig und ich hatte mir vom Preisträger des Gleichstellungspreises tatsächlich Verständnis und Hilfe erhofft.
Es geht hier nicht um meine Person, denn unsere beiden ersten Mannschaften spielen nächstes Jahr in der Bezirksliga, eine Bezirksklassenmannschaft haben wir dann nicht. Es geht auch nicht darum, irgendwelche „ Extrawürste“ gebraten zu bekommen. Es geht schlicht und einfach darum, dass man den wenigen Damen in Herrenmannschaften, die auf Grund ihrer Spielstärke auch in einer Herren-Bezirksklasse spielen können, aber aus persönlichen Gründen (z. B. Familie, Beruf, keine adäquate Damenmannschaft in zumutbarer Nähe, mit den Kindern im selben Verein spielen wollen), dies auch zu ermöglichen. Das hat sehr wohl etwas mit Gleichstellung und „Gender Mainstreaming“ zu tun. Wenn eine Mannschaft wie der TuS Breithardt III in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge auf den Aufstieg in die Bezirksklasse verzichtet, weil man dort ohne die Stammspielerin Melanie Hanold keine Chance sieht, kann mit dem System etwas nicht stimmen.
Was uns immer mehr wundert ist, dass der HTTV und auch Sie jetzt in Ihrem Schreiben erneut mit Gegenargumenten aufwarten, die die anderen Verbände des DTTB, in denen Frauen höher spielen dürfen, scheinbar problemlos in den Griff bekommen haben. Dort spielen einige wenige Damen bei den Herren mit und es gibt weiterhin den Damensport! Nichts anderes wünschen wir uns. Es wäre ein Leichtes für den HTTV, mit diesen Verbänden Kontakt aufzunehmen und nachzufragen, wie diese das gelöst haben. Leider zeigt der HTTV trotz mehrmaligem Bitten unsererseits kein Interesse daran.
Mehr als erstaunt sind wir alle über die Tatsache, dass sie offenbar tatsächlich eine Verbindung zwischen dem Rückgang der Damenmannschaften in den letzten Jahren und der Möglichkeit auf Kreisebene in Herrenmannschaften zu spielen, herstellen. Tatsache ist doch, dass die dort spielenden Frauen eher überhaupt nicht mehr aktiv wären, wenn es diese Möglichkeit nicht geben würde. In den meisten Vereinen, die diese Möglichkeit nutzen, sind es oft nur eine oder zwei Damen, die dort spielen.
Sie gehen in Ihrer Antwort leider nur auf das Pilotprojekt ein. Lassen wir es mal dahin gestellt sein, ob Sie damit Recht haben oder nicht. Dieses Pilotprojekt ist für uns auch nur eine Notlösung und einer von vielen Vorschlägen die wir gemacht haben, um das Problem zur beiderseitigen Zufriedenheit zu lösen. Aber alle unsere Ideen wurden rigoros abgelehnt, selbst wenn mit diesen durchdachten Vorschlägen sichergestellt wurde, dass keine Dame eine Damenmannschaft verlassen kann, um bei den Herren mitzuspielen. Gerade diese Ablehnungen lassen vermuten, dass der HTTV nicht wirklich an einer Lösung interessiert sondern einfach nur „dagegen“ ist. Jedenfalls ist das Problem nicht durch stures Aussitzen zu lösen.
Mittlerweile sind auch andere Kreise mehr als unzufrieden und wollen die Diskriminierung ihrer Spielerinnen nicht mehr hinnehmen. Es kann ja nicht sein, dass gerade einmal zehn Frauen den hessischen Tischtennis-Damensport kaputt machen sollen.
Die noch größere Diskriminierung, nämlich Damen aus Damenmannschaften bei den Herren Ersatz spielen zu lassen, Damen aus Herrenmannschaften aber nicht, ist für Betroffene und Außenstehende erst recht nicht nachvollziehbar und erntet überall nur verständnisloses Kopfschütteln. Dass durch die DES-Regelung immense Wettbewerbsverzerrung im Herrenbereich entstehen kann, wird jedoch vom HTTV einfach so hingenommen. So dürfen z. B. Damen aus Damenmannschaften mit einem TTR- Wert von 1800 Punkten oder mehr als DES in einer Bezirksklassenmannschaft eingesetzt werden. Dies kann über Auf- und Abstieg entscheiden! Vor allem auch zum Nachteil anderer Mannschaften. Ist man sich dieser Konsequenz überhaupt bewusst?
Sie schreiben: „Wir suchen immer engagierte kreative freie Geister, ganz besonders Frauen, die in unsere Gremien frischen Wind und neue Ideen einbringen. In der Gremienarbeit werden dann mehrheitsfähige Anträge vorbereitet, diskutiert und formuliert, die aktuellen Erfordernissen und Anpassungen unserer Ordnungen Rechnung tragen. Wir, die Mitglieder der Frauensport AG, würden uns jedenfalls auf Ihre Mitarbeit sehr freuen.
Sie haben Recht mit Ihrer Aussage, dass frischer Wind und neue Ideen beim HTTV von Nöten wären, aber dafür bin ich nach meinen bisherigen Erfahrungen mit dem HTTV nicht mehr bereit und nicht mehr in der Lage. Ich stecke mein Engagement und meine Kreativität lieber in meine Tätigkeit als Jugendleiterin in meinem Verein an der Basis, denn dort kann ich mehr für die Mädchen tun.
Ich erlaube mir, für meine Antwort auf Ihre Email den von Ihnen genutzten Verteiler zu kopieren.
Mit freundlichem Grüßen
Anja Hoffmann
für alle Mitstreiter und Mitstreiterinnen
Januar 2015 - Beiratsbeschlüsse und ihre negativen Folgen
Leserbrief für den Plopp:
Beiratsbeschlüsse zum Damensport und ihre negativen Auswirkungen
Dieses Thema ist vermutlich im Tischtennissport nicht „massentauglich“. Es gibt immer weniger Vereine mit einer funktionierenden Damenabteilung. Für diese Vereine ist das Thema genauso uninteressant wie für die Vereine, die überhaupt keine aktiven Damen haben. Es gibt aber halt auch Vereine, bei denen Damen aktiv sind und, aus welchen Gründen auch immer, keine Damenmannschaft stellen können.
Wir hatten als kleiner Verein in dem Flächenkreis Rheingau-Taunus letztes Jahr drei Damen auf dem MMB stehen, wovon eine in der Herrenkreisliga erfolgreich im ersten Paarkreuz spielt. Eine weitere Dame geht im vorderen Paarkreuz der 1. Kreisklasse an den Start, eine dritte war als Ergänzungsspielerin in der 5. Herrenmannschaft gemeldet ( 5.12 ).
Zur neuen Runde kehrte dann eine Spielerin zurück, die vorher mangels Möglichkeit in unserem Verein zwei Jahre für den TTC Biebrich in einer Mädchenmannschaft aktiv war.Der zeitliche Aufwand für den Sport und die Schule war nicht mehr unter einen Hut zu bringen und sie kehrte deshalb zu ihrem Heimatverein zurück, in dem neben ihrem Bruder auch noch ihre Mutter aktvi ist. . Wir hatten jetzt die Situation, dass wir nach Willen des Verbandes eine Damenmannschaft hätten melden müssen.
In unserem Kreis gibt es keine Damenmannschaften auf Kreisebene, also haben sich VIER Kreise zusammen geschlossen, um eine Kreisklasse mit SECHS Mannschaften zusammen zu bekommen! Für unsere Mannschaft hätte das bedeutet, dass die kürzeste EINFACHE Fahrtstrecke 55 Kilometer betragen hätte, die weiteste EINFACHE Fahrtstrecke knapp 100 Kilometer. Und das bei Spielzeiten an Wochentagen, teilweise ab 20:15 Uhr. Hält das wirklich jemand für zumutbar?
Mindestens zwei unserer Spielerinnen wären mit ihren TTR-Werten von ca. 1540 bzw. 1400 Punkten in dieser Klasse mit durchschnittlichen TTR-Werten im vorderen Bereich von knapp 1250 gnadenlos unterfordert gewesen.
So ist es nicht verwunderlich, dass unsere „Mädels“, Ü 40 und berufstätige Mütter, unter diesen Umständen auf keinen Fall aus ihren angestammten Herrenmannschaften in eine Damenmannschaft wechseln wollten. Unsere Ergänzungsspielerin aus der 5. Mannschaft hat sich mittlerweile sowohl vom Spielbetrieb als auch aus dem Verein abgemeldet und wird sich einen anderen Sport suchen, da ja keine vier Damen auf dem MMB stehen dürfen und sie außerdem auf Grund beruflicher Gründe nicht regelmäßig spielen will und kann.
Seit letzter Saison erlaubt der HTTV nun Damen, die in reinen Damenmannschaften bis hin zur Hessenliga spielen, den Einsatz als Damenersatz in bezirksgebundenen Herrenteams, mögliche Wettbewerbsverzerrung inklusive, da diese Damen in entscheidenden Spielen um Meisterschaft oder Klassenerhalt eingesetzt werden können und mit ihrer Spielstärke durchaus über Meisterschaft oder Klassenerhalt entscheiden können. Dagegen wird es den spielstarken Damen, die auf Kreisebene in Herrenmannschaften spielen, seit Jahren weiterhin verwehrt, auf Bezirksebene eingesetzt zu werden.Es ist einfach nicht einzusehen, dass Damen mit vielleicht 1700 TTR Punkten als DES in der Bezirksklasse, oder sogar niedriger, wenn der Verein nur Herrenmannschaften auf Kreisebene hat, eingesetzt werden dürfen, solche mit 1500 TTR- Punkten, die in der Herrenklasse erspielt wurden und ganz normal im MMB eingereiht sind, nicht.
Seit Jahren verzichtet die dritte Mannschaft des TuS Breithardt, ebenfalls aus dem Rheingau- Taunus-Kreis, als Meister der Kreisliga auf den Aufstieg in die Bezirksklasse, weil man dort auf die Leistungsträgerin Melanie Hanold verzichten müsste. Andere gleichgelagerte Fälle in anderen Kreisen sind ebenfalls bekannt. Das kann nicht im Sinne eines sportlichen Wettkampfs sein.
Sportvereine sind in erster Linie soziale Gefüge. Will man die Damen dazu zwingen, ihren angestammten Verein, in dem teilweise auch noch die eigenen Kinder spielen, zu verlassen, nur um in einer Damenmannschaft zu spielen?
Wenn man dann noch weiß, dass verschiedenen Funktionären sogar die Spielmöglichkeit von Damen in Herrenmannschaften auf Kreisebene ein Dorn im Auge ist , kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln. Nimmt man den Damen auch noch diese Möglichkeit, werden sie den Schläger eher komplett an den Nagel hängen, als in einen anderen Verein zu wechseln. So, wie jetzt in unserem Verein geschehen!
Man kann nur an die Verantwortlichen appellieren, sich mit diesem Thema sachlich zu befassen und es nicht als Einzelschicksal abzutun, um das man sich nicht kümmern kann. Es gibt außerhalb der Ballungsräume einfach Gegebenheiten, die man berücksichtigen sollte wie eben weite Fahrtstrecken und dünn gesäte Möglichkeiten für reine Damenklassen.
Förderung des Damensports kann nicht nur daraus bestehen, auf Teufel komm raus die Frauen in Damenmannschaften pressen zu wollen. Man sollte ihnen einfach die Möglichkeit geben, ihrer Stärke entsprechend ihrem Sport nachzugehen. Das Argument, dass bei einer Freigabe massenweise Spielerinnen in die Herrenmannschaften abwandern würden, ist nicht nachvollziehbar. Das ist auch in anderen Verbänden, in denen Damen bis zur Bezirksebene in Herrenmannschaften spielen dürfen, nicht passiert.
Es bleibt für die betroffenen Vereine zu hoffen, dass ihre wenigen Damen in Zukunft ihrer Leistungsstärke entsprechend spielen dürfen. Änderungen der derzeitigen Regelungen gegen den Willen der Verbandsspitze sind auf Grund der dort herrschenden Stimmenverteilung kaum möglich. Leider sind bisher alle entsprechenden Anträge, auch z.B. als Pilotprojekt, auf den Beiratssitzungen vor allem mit der Mehrheit der Verbandsstimmen abgelehnt worden .
Ps: In der Kreisliga Rheingau-Taunus stehen zur Zeit mit den dritten Mannschaften des TuS Breithardt und des TTC Lorchhausen zwei Mannschaften auf den beiden ersten Tabellenplätzen, die in ihrer jetzigen Aufstellung nicht aufstiegsberechtigt sind. Es sei denn, sie lassen ihre Damen in der nächstniedrigeren Mannschaft, in den genannten Fällen dann in der 1. Kreisklasse zurück. Das würde bedeuten, die Damen führen ihre Mannschaften zum Aufstieg, müssen aber selbst absteigen.
Klaus Weiler, TTC Lorchhausen
Januar 2015: Neue Damenmannschaften aufgrund Spielverbot in gemischten Mannschaften???
Der DTTB teilte am 26.01.2015 die "Hiobsbotschaft" mit, dass sich die Damen-Bundesligamannschaft Watzenborn nach Ende der Runde auflösen wird. (s. Bericht unter http://www.tischtennis.de/aktuelles/meldung/16476 )
Eine komplette Damenmannschaft der Bundesliga löst sich auf, weil es "...jetzt an der Zeit ist, sich einem neuen Lebensabschnitt zuzuwenden" und "Beruf und Studienabschlüsse sowie familiäre Verpflichtungen verstärkt in den Vordergrund rücken und vollen Einsatz verlangen, so dass die hohe zeitliche Belastung durch den Leistungsport parallel dazu nicht mehr zu leisten ist."
Hmmh, in niedrigeren Klassen gibt es Damen, die es schaffen, Familie, Beruf und Tischtennis unter einer Hut zu bringen. Manche spielen dafür in einer Herrenmannschaft, da es sonst durch weite Fahrtstrecken nicht zu verwirklichen wäre. Doch diese Damen sind dem HTTV ein Dorn im Auge. Jetzt wollte der HTTV sogar durchdrücken, dass in anderen Landesverbänden, die fortschrittlicher sind und in denen Damen auf Bezirksebene bei den Herren mitspielen dürfen, die Spielberechtigung bis zur Kreisebene beschränkt wird! (Was vom DTTB zum Glück abgelehnt wurde.)
Statt den Damen, die jetzt auf Kreisebene bei den Herren eingesetzt werden die Möglichkeit zu geben, auch auf Bezirksebene weiter bei den Herren mitzuspielen, ist es der Wunsch der HTTV-Spitze, die Spielmöglichkeiten der Damen noch mehr einzuschränken! (Um damit, ihrer Meinung nach, neue Damenmannschaften zu bilden!) Und die Mehrheit der Basis, die pro Damen in Herrenmannschaften ist, weil sie das Problem vor Ort sieht, hat keine Chance gegen die Verbandsspitze! Herzlichen Glückwunsch, wir befinden uns auf dem Weg ins Mittelalter!
Wieso sollen irgendwo plötzlich Damenmannschaften aus dem Boden sprießen, nur weil die Spielerinnen nicht mehr bei den Herren eingesetzt werden dürfen? Diese Damen hören dann komplett mit dem Tischtennissport auf! Ist das so schwer zu verstehen?
Leider werden diese Damen vom HTTV als "Einzelschicksale" abgetan, die es nicht wert sind, dass man sich darum kümmert. Bei Bundesliga-Damen ist es eine Hiobsbotschaft, in niedrigeren Klassen ist es egal??? Soviel zum "Interesse an der Basis".
Achja, bevor ich es vergesse: Auch Herren werden durch diese Sichtweise benachteiligt. Manch eine Mannschaft, die mit ihrer Dame aufstiegsberechtigt ist, verzichtet (mehrmals!) auf denselben, da sie die Dame nicht mit in die Bezirksklasse nehmen darf...
November 2016: Nächster Vorstoss!
Im November 2016 war es endlich soweit: Beim Bundestag in Frankfurt wurde die neue Wettspielordnung (WO) verabschiedet.
Ziel der neuen WO ist es, das Regelwerk bundesweit mehr zu vereinheitlichen und Vereinen und ihren Mannschaften den Spielbetrieb zu erleichtern. Was das im Detail heißt, kann hier nachgelesen werden.
Für das Thema "Damen in Herrenmannschaften" heißt das konkret:
Grundsätzlich gilt: keine gemischten Mannschaften; Verbände können aus zwei Alternativen wählen
- Damen nur als Ergänzungsspielerinnen in Herrenmannschaften
- Damen können alternativ in Damen- oder Herrenmannschaften als Stammspielerin gemeldet werden und im anderen Geschlecht als Ergänzungsspielerin --> Nur in den unteren Spielklassen (unterhalb der sechsthöchsten Spielklasse) zulässig.
Wie inzwischen wohl jeder weiß, tritt zur nächsten Saison eine neue, einheitliche Wettspielordnung des DTTB in Kraft.
Ziel der WO ist die Vereinheitlichung und Vereinfachung des Regelwerks. Identische Sachverhalte, die bis dato auf Bundes- und Landesebene teilweise unterschiedlich gehandhabt wurden, sollen der Vergangenheit angehören. Außerdem soll in Zeiten rückläufiger Mannschafts- und Vereinszahlen die Regeln der neuen WO verstärkt das Ziel verfolgen, Vereinen und ihren Mannschaften den Spielbetrieb zu erleichtern.
Klingt schon mal nicht schlecht!
Gute Kurznachrichten vom HTTV- Beirat im März 2017:
Damen dürfen ab nächster Saison als Ergänzungsspieler(WES) in allen Herrenmannschaften im Bereich des HTTV mitspielen (Einreihung lt. QTTR).
D.h. eine Mannschaft besteht aus 6 Stammspielern + Ergänzungsspieler. WES dürfen keinen Pokal spielen, aber natürlich alle Punktspiele und auch Ersatz in oberen Mannschaften.
Die neue Wettspielordnung ist da und nun geht es an die Aufstellungen für die kommende Saison.
Dabei stellt es sich schnell heraus, dass der Teufel im Detail steckt.
Dass, was sich auf den ersten Blick als positiv darstellte, ist plötzlich gar nicht mehr durchweg positiv zu bewerten.
Für Spielerinnen ab der Kreisliga abwärts stellt die neue WO sogar eine Verschlechterung dar, da sie plötzlich keine vollwertige Spielerin mehr ist sondern nur noch Ergänzungsspielerin.
Das heißt, die Mannschaft muss aus 6 weiteren Herren bestehen, anstatt wie bisher aus 5 weiteren Stammspielern.
Der sechste Mann würde vielleicht in der nächst unteren Mannschaft dringend gebraucht...
Der große Vorteil ist natürlich die unbegrenzte Ersatzstellung, auch für die Damen, bis in die oberen Ligen.
Wir sehen derzeit die neue WO eher als faulen Kompromiss und werden in der kommenden Saison das Für und Wider genau abwägen und Erfahrungen sammeln.
Eine Endlösung ist die neue WO aus unserer Sicht jedoch nicht. Wir bleiben daher am Ball!
Wir freuen uns erstmal darüber und kämpfen weiter!
So, die ersten Spiele mit der neuen WO des HTTV sind gespielt. Aktuell können wir dazu wie folgt Stellung nehmen:
Die neue Regel erlaubt zwar endlich Einsatz von Damen bis zur Bezirksebene, jedoch sind diese keine vollwertigen Mannschaftsmitglieder mehr, sondern lediglich "weibliche Ersatzspieler", (WES), die nicht zur Sollstärke der Mannschaft beitragen.
Was eine deutliche Verschlechterung darstellt, denn vorher trugen die Damen sehr wohl zur Sollstärke bei. Das heißt, ich muss sechs Herren aufstellen und die Dame(n) werden dann zusätzlich (ihrer TTR gemäß) eingereiht.
Was bedeute das für einen kleineren Verein, der Damen in Herrenmannschaften einsetzt?
Im Klartext: Ich muss eine Mannschaft, in der Damen zum Zuge kommen sollen, ÜBERBESETZEN! Folge: Die Herren, die in der Mannschaft stehen, nur damit die Sollstärke zustande kommt, fehlen dann in der darunter liegenden Mannschaft! Im schlimmsten Fall kann dann keine weitere Mannschaft mehr gemeldet werden, obwohl noch spielwillige Spieler übrig sind!
Auch kann man nicht einfach irgendwelche "Strohmänner" in die Mannschaft stellen, um die Sollstärke zur erreichen, denn jeder der aufgestellten Herren muss in der Halbrunde zu zwei Einsätzen kommen.
Fazit: Für kleinere Vereine eine nicht sehr hilfreiche Regelung, die nach Nachbesserung schreit!
September 2018: Es ist geschafft!
Neue Saison - neues Glück...
Damen werden seit dieser Saison endlich als vollwertige Spielerinnen anerkannt !
Sie sind keine WES ("weibliche Ergänzungsspielerinnen") mehr, die nicht zur Spielstärke einer Mannschaft beigetragen haben!
Ebenso gilt dies für die Pokalrunde. Hier heißt es in der WSO:
"Sofern ein Verband für seinen Zuständigkeitsbereich gemischte Mannschaften bzw. Spielgemeinschaften
zugelassen hat, sind diese grundsätzlich auch im Pokalspielbetrieb zugelassen."
Wir wissen gar nicht, wohin mit unserer Freude!
Über zehn Jahre haben wir gekämpft, uns geärgert, geheult, über kleine Schritte gefreut und letztendlich haben wir gesiegt!